Amphibienzählung: Freiwillige gesucht

(www.froschnetz.ch)

Jährlich werden Amphibien in der Laichzeit bei der Überquerung von Straßen getötet. Um bekannte Amphibienzugstellen mit geeigneten Maßnahmen dauerhaft entschärfen zu können, müssen genauere Kenntnisse über die Lage der Zugrouten an der Straße vorliegen.

Dieses Wissen wird im Rahmen einer standardisierten Zählmethode erhoben. Mit der sogenannten Zaun-Kübel-Methode werden die Amphibien an der Straße eine Laichperiode lang  (3-4 Wochen) mittels einer Barriere und Kübeln (Amphibienzaun) täglich aufgesammelt und die Anzahl und die Art (z.B. Erdkröte, Grasfrosch, Teichmolch, Wasserfrösche usw.) dokumentiert. Die Amphibien wandern im Frühjahr, je nach Einsetzen der feucht-warmen Witterung, ab (Ende Februar) März ca. 3 Wochen lang zu ihren Laichgewässern. In diesem Zeitraum muss eine Erhebungsstelle täglich zwei mal kontrolliert werden.

Für folgende Abschnitte werden Freiwillige gesucht, die sich – nach einer Einschulung in die Methode – 2019 die sebständige Betreuung einer Erhebungsstelle vorstellen können:

Dornbirn: L48 Bödelestraße (Rickatschwende)
Egg: L200 Bregenzerwaldstraße (Querung Pfisterbach)
Frastanz: L67 Roßniser Straße
Hittisau: L22 Riefensberger Straße (Hechtbrücke)
Kennelbach: L2 Langener Straße (Fluh)
Kennelbach: L2 Langener Straße (oberhalb Landesbibliothek)
Rankweil: L73 Übersaxner Straße
Riefensberg: L205 Hittisauer Straße (Parzelle Springen)
Thüringen: L54 Jagdbergstraße (Haga)
Tschagguns: L188 Silvrettastraße (zwischen Landbrücke und Tunnel)

Bei Interesse melden Sie sich bitte bei

Cornelia Peter, Abt. Umwelt- und Klimaschutz, Amt der Vlbg. Landesregierung
Telefon: 05574/511-24516, cornelia.peter@vorarlberg.at

Cool Green

Wenn man an heißen Tagen wie diesen durch die Stadt geht, merkt man es so richtig  deutlich: Beton, Asphalt und Steine sorgen für ein extremes Klima, sie heizen sich auf und speichern viel Hitze. Genau so deutlich wird aber auch, wie wohltuend sich Bäume und Grünflächen auswirken: Nicht nur der Schatten alleine, auch die Verdunstung sorgt für angenehme Kühle und Luftbefeuchtung.

Meister der Verdunstungskühlung sind dabei die großen Bäume, die am Tag hunderte Liter Wasser verdunsten können (mehr zum Wert von Bäumen hier), aber auch Fassadenbegrünungen und artenarme Rasenflächen wirken sich sehr positiv auf das Kleinklima aus.

Wie krass die Unterschiede sind, hat der VCÖ kürzlich anschaulich dargestellt: Während eine Betonfläche in der Sonne über 50° heiß wird, hat der angrenzende Rasen auch in der Sonne nur 28°. Im Artikel wird zu Recht darauf hingewiesen, dass die zunehmende Hitze ein ernsthaftes Gesundheitsproblem ist. Weiterlesen

Amphibientod auf Straßen

Amphibien haben international gesehen den höchsten Anteil gefährdeter Arten. In Vorarlberg bedroht sind vor allem der Laubfrosch, Gelbbauchunke, Kamm- und Teichmolch. Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass auch die Erdkröte europaweit in ihrem Bestand stark zurückgegangen ist (Petrovan SO, Schmidt BR (2016) Volunteer Conservation Action Data Reveals Large-Scale and Long-Term Negative Population Trends ofa Widespread Amphibian, the Common Toad (Bufo bufo). PLoS ONE 11(10)). Dies muss als deutliches Warnzeichen gesehen werden. Denn wenn verbreitete Arten wie die Erdkröte rückläufig werden ist dies ein Hinweis, dass die Umweltqualität großräumig (europaweit) schlechter wird.

(www.froschnetz.ch)

Die Erdkröte fällt im Rheintal besonders oft bei ihren Laichwanderungen dem Straßenverkehr zum Opfer. Eine Erdkröte benötigt zum Überqueren einer Straße oft 15 bis 20 Minuten. Dabei werden bereits bei sehr geringen Verkehrsdichten weit über 50 % der wandernden Erdkröten getötet. Manche Gemeinden beugen dem Amphibiensterben an besonders frequentierten Straßenübergängen durch Warnschilder für die AutofahrerInnen oder auch mittels Amphibienzäunen vor. Dies ist jedoch sehr arbeits- und zeitaufwändig und wird nur von sehr wenigen Gemeinden in Vorarlberg umgesetzt. Die Anlage von fixen Straßenunterführungen für Amphibienwanderungen würde eine Durchlässigkeit zwischen Laichplatz und Sommerlebensraum zulassen.

Gemäß der Vorarlberger Naturschutz- Landschaftsentwicklungsverordnung sind nach § 8 alle Reptilien und Amphibien in Vorarlberg geschützt. Die fachlich zuständigen Landesdienststellen sind für die Überwachung der Erhaltungszustände der geschützten Tierarten und ihren Lebensräumen zuständig. Es besteht absolut die Notwendigkeit geeignete Amphibienschutzmaßnahmen zu realisieren.

 

„Kleine“ Lösung – große Wirkung

uebersicht_Trassen-alle

Mobil im Reintal – untersuchte Trassen

Um Verkehrslösungen im Rheintal wird ja seit vielen Jahren diskutiert, große Projekte stehen in Feldkirch und irgendwo im Unteren Rheintal an. Und derzeit sucht Diepolsdau kleinräumig nach Lösungen für seine Verkehrsbelastungen – dort würde sich nämlich auch nach dem Bau einer S18-/Z-/CP-Trasse keine Verbesserung ergeben. Dabei sind auch die Vorarlberger Nachbarn einbezogen. Dafür hat man aber verschiedene Verkehrsmodelle berechnet – je eines für das nördliche und südliche Rheintal und jetzt ein genaueres für „Rheintal Mitte“. Dabei liegt es doch auf der Hand, dass es notwendig ist, diese Planungen aufeinander abzustimmen.

Pr_Uebersicht

Variante „Pr“ – Übersicht

Im Planungsprozess „mobil im Rheintal“ haben die Umweltorganisationen schon vor Jahren eine „Variante Pr (wie pragmatisch)“ vorgeschlagen, die mit den möglichst geringen Eingriffen eine möglichst gute Entlastung bringen sollte. Die hätte eine Straßenverbindung im Raum Mäder und eine Querung beim Bruggerloch (die praktisch das westlichste Stück der Varianten  Z, CP, S18 wäre) enthalten. Diese Variante hat man damals als „nicht wirksam genug“ abgetan, und nicht weiter verfolgt. So schlecht war sie aber doch nicht, vor allem, wenn man das Verhältnis von Kosten und Nutzen vergleicht: Weiterlesen