Salzburg: Naturschutz stärken, nicht schwächen

Im Salzburger Landtagswahlkampf gab es wiederholt Angrifffe auf den Naturschutz und die Salzburger Landesumweltanwaltschaft (LUA), ihre Zukunft soll Teil der laufenden Koalitionsverhandlungen sein. Aus diesem Anlass haben Wissenschafter:innen,  Naturschutzorganisationen und alle Umweltanwaltschaften einen offenen Brief unterzeichnet. Dieser wendet sich gegen die geplante Schwächung des Salzburger Naturschutzgesetzes und der Parteirechte der LUA als Gegenstand von Regierungsverhandlungen.

Die Tätigkeit der LUA ist eine Versicherung zum Erhalt einer lebenswerten Zukunft, die wir den künftigen Generationen schulden. Die LUAs sind kritische, aber konstruktive Parteien im Naturschutzverfahren. Es wäre verantwortungslos gerade jetzt angesichts der zahlreichen Bedrohungen für die menschliche Lebensgrundlage auf Kosten der künftigen Generationen den Naturschutz und seine Stimme zu schwächen.
Denn Natur- und Biodiversitätsschutz sichern Lebensqualität und stärken die Widerstandskraft der Natur auch gegenüber der Klimakrise.

Die Unterstützenden fordern daher, den Naturschutz und die LUA im Interesse der kommenden Generationen zu stärken.

Sonne und Schnee

Schneekanonen-Test in Obergurgl

Testbetrieb in Obergurgl. Foto: „Elsa“ @Instagram

Die letzten Wochen haben uns einen strahlend schönen Oktober beschert, mit sommerlich angenehmen Temperaturen in der Sonne. In den Bergen genießen Wanderer die milden Temperaturen … zugleich werden schon die Schneekanonen in Stellung gebracht.
In Zürs ist einigen Wanderern aufgefallen, dass dort im schönsten Sonnenschein alle Schneekanonen liefen. Nach Angaben der Betreiber wird derzeit nur getestet, es gibt aber einen Bescheid, der prinzipiell die Depotbeschneiung schon erlauben würde. Die Richtlinie der Vorarlberger Landesregierung legt zwar prinzipiell den 1. November als Beschneiungstermin fest, unter bestimmten Fällen können aber Ausnahmen ab dem 1. Oktober bewilligt werden. Solche Ausnahmebewilligungen haben mittlerweile fast alle großen Schigebiete im Land. Man möchte ja nichts verpassen, falls es einmal früh kalt wird – bleibt nur die Frage, wie man den Touristen Sommer- und Winterzauber zugleich verkaufen kann. Denn die Schneekanonen sind nun einmal unübersehbar und laut, und die künstlichen weißen Haufen machen in der grünen Landschaft ein seltsames Bild.

beschneite Piste in Kitzbühel am 12. Oktober.

Resterhöhe am 12. Oktober.
Foto: Michael Mingler @Instagram

Andernorts macht man schon ernst: Berichten zufolge soll in Salzburg die Schisaison am 13. Oktober beginnen. Und aus dem Schigebiet Kitzbühel wurden in den letzten Tagen drastische Bilder bekannt, von Pisten, die offenbar mit Altschnee vom Vorjahr angelegt wurden.
„Snowfarming“ nennt man das auf Neudeutsch. Dabei wird der Schnee vom Vorjahr, der in Depots bewahrt wurde, mit Pistenraupen auf der Fläche verteilt. Ob der ökologische Fußabdruck eines solchen „Recyclingschnees“ tatsächlich „nahe am Neuschnee“ liegt, wie der Chef der Kitzbühler Bergbahnen meint, kann man allerdings bezweifeln … Denn zunächst ist das überwiegend Kunstschnee, der mit Strom erzeugt wird, die schweren Geräte fahren nicht mit Luft, und die Folien und Vliese, mit denen die Schneehaufen bedeckt werden, müssen auch erst erzeugt werden, und sehen in der Landschaft absolut unattraktiv aus.

Eine sehr anschauliche Sammlung von Bildern diverser Praktiken gibt es auch unter „elsa_kann_nicht_schlafen“ auf Instagram, zum Beispiel die Schneewolken oben oder dieses Bild von der Axamer Lizum:Speicherteich im Bau auf der Axamer Lizum