EU-Renaturierungsgesetz darf nicht an uns scheitern

Zehn Vorarlberger Institutionen aus Natur- und Umweltschutz haben sich mit einem offenen Schreiben an LH Wallner gewandt und ihn dringend ersucht, die Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes zu unterstützen.

Die Organisationen wüssten auch gerne, wie solche Stellungnahmen eigentlich zustande kommen, und warum sie nicht öffentlich gemacht werden. Es ist uns auch auch unklar, warum die Landeshauptleute auf ihrer früheren ablehnenden Stellungnahme beharren, wenn in der Zwischenzeit vom EU-Parlament ein Kompromiss beschlossen wurde, in dem viele Bedenken bereits berücksichtigt wurden.

Bereits im Vorjahr haben sich ja alle österreichischen Umweltanwält*innen dafür eingesetzt, dass das Renaturierungsgesetz nicht verwässert werden dürfe. Nunmehr wurde im Februar schon ein abgeschwächter Kompromiss beschlossen – wenigstens der soll nicht ausgerechnet an Österreich scheitern.

Übrigens hat sich gerade eine neue Initiative gebildet, die Unterschriften für das Gesetz sammelt, und auf ihrer Website auch informiert und über Gerüchte aufklärt: www.renaturierungsgesetz.at

Steckt Rhesi fest?

Seit Jahren wird an einem Hochwasserschutzprojekt für den Alpenrhein gearbeitet, das unter dem Namen „Rhesi“ bekannt ist. Nachdem sich die Planungen ohnehin schon sehr in die Länge gezogen haben, scheinen sie nun ganz festzustecken, weil es in Koblach Widerstand gegen die geplante Aufweitung an der Frutzmündung gibt.

Dabei geht es um eine Fläche zwischen Ehbach, Frutz und Rhein, die derzeit großteils landwirtschaftlich genutzt wird, und nach den Rhesi-Plänen als naturnahe Gewässerfläche ausgebildet werden soll. Diese Flächen sind teilweise öffentliches Wassergut und teilweise im Besitz der Gemeinde Koblach. Letztere sind „Gemeindegut“, das heißt, sie müssen von der Gemeinde alteingesessenen Nutzungsberechtigten zur Verfügung gestellt werden. Derzeit gibt es ca. 520 Nutzungsberechtigte, und von denen haben sich 90 gegen eine Zustimmung zu diesem Vorhaben ausgesprochen (in einer Vollversammlung in der laut Medienberichten 122 Stimmberechtigte anwesend waren). Weiterlesen

„Rhein raus“

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Visualisierung der renaturierten Frutzmündung – (c) IRR & Hydra Institute

Das Hochwasser-Schutzprojekt Rhesi scheint immer noch in den Startlöchern zu stehen, obwohl es für die Sicherheit und Ökologie im Rheintal eine große Chance wäre. Widerstände kommen vor allem aus der Landwirtschaft und von den  Nutzern einiger Gurndwasserbrunnen.

Die Umweltplattform Lebendiger Alpenrhein hat deshalb die Web-Initiative „Rhein raus!“ gestartet. Auf der Website www.rheinraus.info kann man sich für eine naturnahe Rhesi-Variante mit großzügigen Aufweitungen einsetzen.

Verbesserungen für den Hochwasserabfluss sind dringend notwendig. Derzeit ist der Alpenrhein für einen Abfluss von 3’100 m3/s ausgebaut. Bei einem Hochwasserereignis mit einem höheren Abfluss könnte es zu Dammbrüchen kommen, wie die interaktive Visualisierung auf www.rhesi.org zeigt.

Durch Aufweitungen innerhalb von Außendämmen kann die Abflusskapazität und damit die Hochwassersicherheit erhöht werden. Gleichzeitig entstünde eine vielfältige, artenreiche Flusslandschaft, in der die Rheintaler Bevölkerung die Natur erleben und sich erholen könnte. Trotz dieser großartigen Chance bläst dem Projekt v.a. von einigen Gemeinden und Landwirten ein starker Gegenwind entgegen. Rund 70% der Bevölkerung hingegen sind – wie berichtet –  laut jüngsten Umfragen für die naturnahste Rhesi-Variante.

Alpenrhein: Blick in die grüne Zukunft

Die Werkstatt Faire Zukunft in  Liechtenstein hat ein schönes Video erstellt, in dem (gegen Ende) eindrucksvoll gezeigt wird, wie eine Ausweitung im Bereich Sevelen/Vaduz aussehen würde. Am Anfang stehen Naturaufnahmen an der Rheinquelle, das Zusammenspiel von Mensch und Fluss, dann anschließend die harte Nutzung durch Staudämme und Uferverbauungen.

Ähnlich könnte es irgendwann zwischen Feldkirch und dem Bodensee aussehen –  falls die Chancen aus den Projekt Rhesi richtig genutzt werden.

Sture Neinsager und Verhinderer?

road-closedErwartungsgemäß sind nach nach unserer gestrigen Beschwerde im UVP-Verfahren zum Hochwasserschutz Ill Stimmen laut geworden, die das nicht gut finden. Wider Erwarten waren das aber ganz wenige, konkret habe ich von zweien gehört.

Eine große Mehrheit hat offenbar verstanden, worum es uns geht, auch die Idee, dass Retention und Renaturierung der beste Hochwasserschutz sind, hat sich schon weit herumgesprochen. Und – ehrlich – ich wüsste nicht, wie ich unsere Position noch verständlicher formulieren sollte. Wenn man/frau etwa meinen letzten Beitrag ganz langsam liest, ist es wirklich schwer, da „Verhindern um jeden Preis“ und „ständiges Neinsagen“ herauszulesen.

Dieter Egger von der FPÖ hat sich dazu mit einer Presseaussendung gemeldet und unsere „Blockadepolitik“ kritisiert. Nun steht es natürlich jedem zu, eine Meinung zu unserer Arbeit zu äußern, auch wenn er nicht so genau weiß, was läuft. Ich habe auch nicht vor, mich über jede einzelne Meldung dieser Art aufzuregen.
Eines ist aber interessant: Weiterlesen