Das Bodensee-Vergissmeinnicht blüht!

Das Bodensee-Vergissmeinnicht blüht derzeit wieder. Wer diese Kostbarkeit bestaunen möchte, sollte jedoch sehr achtsam vorgehen – es reagiert empfindlich auf Tritte. Im Naturschutzgebiet Reutiner Bucht in Deutschland bemühen sich unsere Nachbarn kreativ um den Schutz dieser Kostbarkeit – siehe Bilder.

Das Bodensee-Vergissmeinnicht ist endemisch, das bedeutet, dass es nur in einem begrenzten Gebiet vorkommt. Leider ist es auch stark gefährdet und deshalb besonders geschützt.

Weitere Infos können unter folgendem Link abgerufen werden: umg – Bodensee-Vergissmeinnicht am Mehrerauer Seeufer in Bregenz, Vorarlberg

 

Neue Publikationen: Siedlungsbäume, Heimische Gehölze, natur.oase.friedhof

Wir möchten euch auf die sehr informative und ganz neu erschienene Publikation „Siedlungsbäume – Empfehlungen für Gemeinden, Baumartenlisten“ aufmerksam machen. Wir finden, dass die Lektüre nicht nur für Gemeinden lohnend ist. Hier gehts zum Download:

Siedlungsbäume 2022

Außerdem wurden zwei bewährte Publikationen aktualisiert und ergänzt. Auch diese empfehlen wir und bieten sie hier zum Download an:

 Heimische Bäume und Sträucher – Artenreichtum im eigenen Garten erleben 2022

 natur.oase.friedhof 2022

 

As langat!

Demo-Wanderung für mehr Naturschutz vom 27. bis 31. August 2018

Vorarlberg-Karte mit WanderrouteMehrere Vorarlberger Naturschutzorganisationen laden zu einer Demonstration für mehr Naturschutz im Ländle ein.
Anlässe zum Prostest gibt es genug: Der drohende großflächige Verlust bester landwirtschaftlicher Böden, mangelhafte Raumplanung, das rasante Vorantreiben des Massentourismus mit naturzerstörenden Projekten, massive Eingriffe in den Wasserhaus- halt, ausufernder Individualverkehr, ein grassierendes Artensterben durch intensivierte Landwirtschaft und die Plünderung natürlicher Ressourcen sind nur einige Beispiele.

Der Weg führt in fünf Tagesetappen durchs ganze Land – vom Bodensee bis zur Bielerhöhe, jeden Tag wird es Kundgebungen mit Live-Musik geben. Alle Interessierten sind eingeladen, ein Stück des Weges mitzugehen, oder zu den jeweiligen Stationen zu kommen.

Das genaue Programm folgt in Kürze. Mehr dazu auf www.alpenschutzverband.at
Downloads: Aufruf –  Flugblatt

Veranstalter sind der Alpenschutzverein für Vorarlberg, der Alpenverein Vorarlberg, die Naturfreunde Vorarlberg, der Vorarlberger Naturschutzbund und mehrere Bürgerinitiativen.

Lichtverschmutzung – Wenn Beleuchtung zum Problem wird

Für zahlreiche Insekten, Vögel, Amphibien, Reptilien, Fische, Krebse, Säugetiere und Pflanzen gibt es bereits wissenschaftliche Nachweise über ihre Beeinflussung durch künstliches Licht. Die künstlichen Lichtquellen haben mittlerweile unsere Städte, Ortschaften, Straßen und Gebäude erobert. Licht dient nicht mehr nur dem Bedürfnis des Menschen nach Sicherheit, künstliches Licht wird uneingeschränkt eingesetzt, sei es für Werbezwecke oder für Effektbeleuchtung.

Lichtverschmutzung (Bild: Tiroler Umweltanwaltschaft)

Beeinträchtigungen:

  • Menschen sind in ihren Körperfunktionen dem Tag- und Nachtrhythmus abgestimmt. Der Lebensrhythmus wird im Wesentlichen durch das Hormon Melatonin gesteuert. Durch künstliches Licht kommt es zu einer geringeren Produktionen von Melatonin und daher zu schlechtem Schlaf und Stress.
  • Wildtiere werden beispielsweise durch die Beleuchtung von Schipisten und Rodelbahnen gestört. Ihr Lebensraum wird weiter zerschnitten, Randbereiche der Pisten stehen nicht mehr als Lebensraum zur Verfügung.
  • Zugvögel werden durch punktuelle Lichtquellen und große beleuchtete Areale desorientiert. Sie gehen nach stundenlangen Irrflügen entweder an Erschöpfung oder Stress zugrunde.
  • Nachtaktive Insekten orientieren sich am Licht der Himmelskörper, durch künstliche Lichtquellen werden nachtaktive Insekten orientierungslos. Sie fliegen zwanghaft Leuchtkörper an, bis sie vor Erschöpfung verenden oder verbrennen.
  • Pflanzen werden beeinträchtigt indem das künstliche Dauerlicht das Fotosynthesevermögen mancher Arten lahm legt.
  • Sternenhimmel werden immer mehr verschwinden. Am durchschnittlichen Sternenhimmel in Österreich sind nur noch 10 % der Sterne zu sehen.

Kunstlicht in falscher Qualität und Intensität zur falschen Zeit am falschen Ort kann gravierende Schattenseiten haben. Eine energieeffiziente und umweltverträgliche Beleuchtung ist die Zukunft!

Projekt „Die Helle Not“

Wiesenbrüter im Rheintal in Bedrängnis

Neuste Beobachtungen zeigen, dass die vom Aussterben bedrohten/ gefährdeten Wiesenbrüterarten der Riedlandschaften im Rheintal kaum mehr Bruterfolge zeigen und deshalb die Populationen stark schwinden, teilweise schon nicht mehr vorzufinden sind. Die schlechte Situation der Wiesenbrüter resultiert aus den Veränderungen der Landschaft in den letzten 40 Jahren. Durch Verbuschung der Riedlandschaften, sinkende Grundwasserspiegel sowie durch Intensivierung der Landwirtschaft und Flächenverbrauch der Bauwirtschaft, wurden die noch übrig gebliebenen Riedlandschaften für die bedrohten Wiesenbrüter zu immer weniger attraktiven Lebensräumen. Ebenfalls insbesondere der Prädationsdruck sorgt in den Riedgebieten für regelmäßigen Ausfall des Bruterfolges. Die noch verbliebenen Wiesenbrüterarten sind deshalb nur mehr in marginalen Beständen vorhanden. Trotz Bemühungen von Naturschutzprojekten die zu Gunsten der Riedvögel durchgeführt wurden, konnte die negative Entwicklung nicht gebremst werden. Aktuell gibt es von Seiten des Landes ein Wiesenbrüterprogramm, in der Hoffnung die Wiesenbrüter durch Aufwertung potentieller Lebensräume in den Vorarlberger Riedgebieten zu halten.

Großer Brachvogel (NABU Frank Derer)

Was kann jeder einzelne zum Schutz unserer Wiesenbrüterarten tun?

in ausgewiesenen Schutzgebieten:

  • Hunde an die Leine
  • Lärm vermeiden
  • Auf den ausgewiesenen Wegen bleiben
  • keine Betretung der Gebiete in den frühen Morgen und späten Abendstunden
  • Meldung von Brutplätzen

 

Natura 2000 – Manager*innen gesucht

Die Betreuung der Natura 2000-Gebiete in Vorarlberg soll neu organisiert werden: Das Land wird in fünf Regionen geteilt, die jeweils einen „Manager“ bekommen sollen.

Für drei dieser Regionen werden neue Stellen besetzt, nämlich
• Rheintal
• Bregenzerwald – Kleinwalsertal
• Walgau – Großwalsertal – Arlberg

Wer vielfältige Herausforderungen im Naturschutz sucht, und zur Erhaltung der wertvollsten Gebiete beitragen möchte, sollte sich das näher ansehen. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 10. Februar, hier ist die vollständige Aussschreibung.

Streuwiesen als Bauflächen?

Verbauung von ökologisch wertvollen Flächen kommt in Vorarlberg leider immer wieder vor. Das kann momentan in Koblach im „Kobelmahd“ beobachtet werden. Hier wurden Feuchtgebiete in Bauflächen gewidmet. Die Bauarbeiten für mehrere Wohnhäuser sind bereits im Gange. Dies zeigt uns abermals deutlich, dass auch geschützten, ökologisch wertvollen Flächen eine Überbauung droht.

Kobelmahd Umwidmung3

Aktuelle Bauarbeiten im Kobelmahd

Teile des Kobelmahdes in Koblach sind durch den §25 (2) im Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung (GNL), aber nicht durch die Streuwiesenverordnung geschützt, jegliche Veränderungen bedürften einer Bewilligung. In der jüngeren Vergangenheit wurden Erdarbeiten und Aufschüttungen im Bereich „Kobelmahd“ getätigt, durch die die ökologische Wertigkeit dieser Flächen stark gelitten hat.

Die Bebauung des Gebietes „Kobelmahd“ wird von Seiten des Naturschutzes stark in Frage gestellt. Die Umwidmung des „Kobelmahdes“ ist ungünstig und aus meiner Sicht eine Fehlentscheidung. Hier wurden ökologisch wertvolle Flächen geopfert, um Bauflächen zu schaffen. Weiterlesen

NaturschutzmanagerIn gesucht

silbertal_klinsDer „Naturschutzverein Verwall – Klostertaler Bergwälder“ sucht einen neuen Naturschutzmanager bzw. Naturschutzmanagerin für die Betreuung  der Schutzgebiete „Verwall“ und „Bergwälder Klostertal“.

AUFGABENBEREICHE:

  • Öffentlichkeitsarbeit und Information
  • Koordination der Umsetzung der Natura 2000 Managementpläne
  • Pflege und naturkundliche Beobachtung der Europaschutzgebiete
  • Initiieren und Begleiten von Forschungsarbeiten und Naturschutzprojekten
  • Betrieb und Weiterentwicklung des Informationszentrums bzw. der Geschäftsstelle
  • Naturschutzberatung und Zusammenarbeit mit Gemeinden und
    Grundeigentümern, Bewirtschaftern und Freizeitnutzern

ANFORDERUNGSPROFIL:

  • Ausgeprägte kommunikative, unternehmerische und pädagogische Fähigkeiten
  • Ausgezeichnete Kenntnisse in Naturschutzbiologie
  • Kontaktfreudigkeit, Konfliktfähigkeit, sicheres Auftreten
  • Ausgeprägtes Interesse für Naturschutzarbeit

Bewerbungen bis spätestens 25. September 2015
an den Naturschutzverein „Verwall – Klostertaler Bergwälder“
Gemeindeamt Gaschurn, Dorfstraße 2, 6793 Gaschurn.
Nähere Auskünfte bei Bürgermeister Martin Netzer, MSc
(Tel. Nr: 05558/8202-0)

Ausführliche Ausschreibung (pdf, 152 kB)

Letzte Woche: EU-Befragung zu Natura 2000

natura2000Nur noch bis zum 24. Juli läuft die EU-weite öffentliche Umfrage zu Natura 2000 – wem die Natur ein Anliegen ist, und wer das bisher noch nicht gemacht hat, sollte sich rasch daran beteiligen!

Der Hintergrund: In der EU gibt es Bestrebungen, die Naturschutzrichtlinien „moderner“ und „unbürokratischer“ zu gestalten, deshalb werden sie derzeit einem „Fitness-Check“ unterzogen. Viele Naturschutzorganisationen befürchten, dass die Richtlinien aufgeweicht werden sollen und fordern ihre Mitglieder auf, sich in die Diskussion einzubringen. Mehr Information dazu zB hier (PK österreichischer Umweltorganisationen), beim WWF oder dem Umweltdachverband.
Dort sind jeweils auch Links zur Seite naturealert.eu, wo man mit einem Klick eine naturschutzfreundliche Antwort abschicken kann. Wer mehr Zeit und Wissen hat, kann die Fragen hier im Detail beantworten. Weiterlesen

Rhesi: Zwei Drittel für naturnahen Hochwasserschutz

Die Plattform Lebendiger Alpenrhein hat eine Umfrage in Auftrag gegeben, bei der die Bevölkerung aller betroffenen Gemeinden nach ihrer Meinung zum Hochwasserprojekt „Rhesi“ befragt wurde.

Ausschnitt aus der Umfrage - mehr Ergebnisse

Ausschnitt aus der Umfrage – mehr Ergebnisse

Das Ergebnis: 68% sprechen sich für eine naturnahe Revitalisierung des Rheins aus, auch wenn die Konflikte beim Grundwasser und bei der Landwirtschaft durchaus bekannt sind. Die Zustimmung ist in allen politischen Lagern sehr hoch und unabhängig von der direkten Betroffenheit. Die Umsetzung der naturnahen Variante solle zudem rasch erfolgen.

Alle Presseunterlagen können hier heruntergeladen werden.

Alpenrhein - Aufweitung an Frutzmündunge

So könnte die naturnahe Aufweitung an der Frutzmündung aussehen (Fotomontage: Peter Rey, Hydra-Institute)

Wir finden das sehr erfreulich – auch aus unserer Sicht ist „Rhesi“ eine Jahrhundertchance, ein Großprojekt, bei dem die Interessen von Hochwasserschutz, Ökologie und Naherholung sehr gut unter einen Hut gebracht werden könnten. Und es zeigt sich, dass die Bevölkerung schon viel weiter ist, als die Politik ihr zutraut.