Glasflächen mit freier Durchsicht wie Lärmschutzwände, Verbindungsgänge und Wintergärten sind verhängnisvoll für Vögel, weil sie diese Hindernisse nicht erkennen. Es wird vermutet, dass Glasscheiben nach der Lebensraumzerstörung die häufigste anthropogene Todesursache bei Vögeln sind.
Hochrechnungen aus den USA lassen aufhorchen: Allein dort kommen mehr Vögel an Glasflächen um als bei den allerschlimmsten Tankerunglücken. Mit einem Unterschied: Es geschieht an jedem einzelnen Tag! Der Tod an den Scheiben ist damit in der zivilisierten Welt eines der grössten Vogelschutzprobleme überhaupt. Bei genauem Hinsehen an den Glasscheiben finden sich zahlreiche Spuren von Vogelanprall, die in der Regel unbemerkt bleiben, da die Opfer meist rasch von Krähen, Mardern, Katzen usw. entfernt werden. Deshalb hat man die Verluste lange Zeit unterschätzt und das Problem zu wenig ernst genommen – von der Bauindustrie, von den Behördern, von Architekten sowie auch von der Bevölkerung.
Diese Verluste dürfen nicht einfach so geduldet werden! Unser Ziel ist unnötige Vogelfallen zu vermeiden und gleichzeitig Bauherren, Architekten und Planer und Glasindustrie aufzuklären. Die Akzeptanz für Vogelanprallschutz sollte in jedem Fall verbessert werden.