Gläserner Rüfikopf ?

Bild: Kitzmüller-Architektur
Mehr Bilder und Informationen auf der Homepage der Planer: www.kitzmueller-architektur.at

Für die Rüfikopf-Seilbahn in Lech ist ein neues Gebäude bei der Bergstation geplant, das auch ein Panorama-Restaurant und einen „Skywalk“ enthält.

Wir lehnen das Projekt in dieser Form ab, da die neue Bergstation der Rüfikopf-Seilbahn I an einem extrem exponierten Standort im alpinen Gelände gebaut werden soll.

Bestehende Situation am Rüfikopf in Lech mit den Bergstationen Rüfikopf I (links) und Rüfikopf II (rechts). Foto: Naturschutzanwaltschaft

Bestehende Situation am Rüfikopf in Lech mit den Bergstationen Rüfikopf I (links) und Rüfikopf II (rechts).
Foto: Naturschutzanwaltschaft

Der Neubau wird durch seine auffällige Form im Landschaftsbild störend wirken und die Reflexion des Glasbaus wird weithin sichtbar sein. Durch die abendliche Beleuchtung von Bergrestaurant und „Skywalk“ an der markanten, sensiblen Felskante wird die Auffälligkeit besonders im Dunkeln verstärkt. Eine derartige Inszenierung der alpinen Landschaft ist unnötig. Es handelt sich bei der Errichtung von „Erlebnisinfrastruktur“ um das übliche Wettrüsten in Skigebieten.

Außerdem besteht ein erhebliches Risiko, dass Vögel an den großen Glasflächen anprallen und getötet werden. Obwohl auf die Problematik schon bei der Vorprüfung 2012 hingewiesen wurde, wurden von der Antragstellerin zum Zeitpunkt der Ortsaugescheinverhandlung keine Schutzmaßnahmen vorgesehen.

Auffällig und unüblich ist, dass das Land einen privaten Sachverständigen beauftragt hat, obwohl bereits ein Gutachter des Landes befasst war. Dieser hatte das Projekt allerdings negativ beurteilt. Der Privatgutachter hingegen beurteilt in seinem weitgehend positiven Gutachten vor allem die baukünstlerische Qualität des Projektes, nicht aber dessen Auswirkungen auf das Landschaftsbild.

Heliskiing: Nein, danke!

Wikipedia_heliskiingSeit vielen Jahren sprechen sich die Vorarlberger Naturschutzorganisationen einstimmig gegen die Bewilligung des Heliskiings am Arlberg aus, zuletzt im Frühjar 2012. Schließlich spricht vieles dagegen, vor allem die Beunruhigung für die Natur, aber auch die Lärmbelästigung für Einheimische und erholungssuchende Touristen.
Regelmäßig wurde das von der Landesregierung trotzdem bewilligt.
Überraschend und erfreulich fanden wir daher nun die Aussage von LR Rüdisser in der heutigen Zeitung, dass ihm ein generelles Heliskiing-Verbot „am liebsten“ wäre – da er der zuständige Landesrat ist, kann das ja nicht schwer zu erreichen sein. Noch 2012 meinte er, dass die öffentlichen Interessen für eine solche Bewilligung überwiegen würden.
Schreiben der Naturschutzorganisationen zum Heliskiing 2012
Anwort von LR Rüdisser zum Heliskiing 2012

Nun ist die Diskussion ja wiederaufgelebt, weil offenbar im Montafon schon länger der Wunsch besteht, auch solche Flüge anzubieten, und sich Landeshauptmann Wallner klar dagegen ausgesprochen hat. Dass sich die Touristiker dort gegenüber dem Arlberg ungleich behandelt fühlen, ist durchaus verständlich – am besten würde man diese Wettbewerbsverzerrung bereinigen, indem man im ganzen Land keine Außenlandungen mehr bewilligt.
Schließlich ist nicht einzusehen, warum das kleine Vorarlberg das einzige Land in Österreich sein muss, wo so etwas noch genehmigt wird.