Mit dem Fahrradnavi von Götzis nach Dornbirn

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„Schnell“ – 55 min

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„Gemütlich“ – 53 min

Nachdem im vollgestopften Zug heute kein Platz für mich und mein Fahrrad war, habe ich beschlossen, gleich mit dem Rad nach Dornbirn zu fahren, und dabei  die neue App zur Fahrrad-Navigation zu testen (über die ich schon einmal kurz berichtet habe).

Für die Routenauswahl kann man verschiedene Optionen einstellen: Gewünschte Fahrbahnoberfläche und Geschwindigkeit.
Dabei ändert sich irgendwas, aber die App rechnet mehr Zeit für die Option „schnell“ als für „gemütlich“, wobei 55 Minuten für 11,5 km auch nicht besonders sportlich sind …

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Interessanterweise rechnet der Routenplaner auf der Website anders, obwohl ich dachte, dass beide die gleichen Daten verwenden – der nimmt flottere 35 Minuten an.

Die vorgeschlagenene Route war jedesmal über die Landesstraße, meine bevorzugte Strecke durchs Ried wurde nicht angezeigt.

IMG_5876IMG_5874Auch interessant: Die App kennt doch Höhendaten, und zeigt sogar ein Höhenprofil an, auf dem die stärksten Steigungen hervorgehoben sind, die Fahrtdauer wird aber in beide Richtungen genau gleich angenommen. Im Beispiel habe ich das einmal für die Strecke Götzis-Meschach ausprobiert.

Erst beim Anschauen der Screenshots habe ich auch bemerkt, dass die App – im Gegensatz zur Website – den Standort der inatura falsch annimmt. Und ich hatte mich schon gewundert, warum die mich am Ende so stur in die falsche Richtung schicken wollte …

Die Navigation selber funktioniert ganz gut, die Abzweigungen werden meistens rechtzeitig angesagt, und die Routen werden neu berechnet, wenn sich der Fahrer woanders hinbewegt. Ein paar Macken gibt es auch, zB brauche ich keine Ansage, dass ich der Straße um eine Kurve folgen soll, wenn es eh keine anderen Möglichkeiten gibt.
Die Anweisungen werden als Sprache ausgegeben, diese Einstellungen kann man nicht ändern, und das ist für mich schon ein Grund, diese App nicht zu benutzen. Es ist extrem nervig, wenn zahlreiche Anweisungen über eine Wortsendung in voller Lautstärke drübergeschrien werden. Im Idealfall sollte der laufende Ton entweder leiser gemacht (wäre gut bei Musik) oder angehalten werden (wäre optimal bei gesprochenem Text), und das sollte man selber auswählen können. Klingt gar nicht so kompliziert, Apples eigene Karten-App kann das aber auch nicht. Dann möchte ich doch zumindest eine Option, den Ton ganz abzuschalten oder die Lautstärke anzupassen.

Die App lässt einen die Routen auch speichern und irgendwohin hochladen (die sollen „in Zukunft“ auf einer Website verfügbar sein). Standardmäßig ist die Option zum Hochladen aktiviert, und das geht gar nicht.  Ich verstehe, dass es praktisch ist, Daten über die tatsächlich gefahrenen Strecken zu haben, und dass man so die Routen verbessern kann. Ungefragt Nutzerdaten irgendwohin zu laden, ist aber ganz schlechter Stil und kommt bei bewussten Nutzern gar nicht mehr gut an; das sollte sich inzwischen herumgesprochen haben. Immerhin ist die Vorgabe eingestellt, die Daten nur im WLAN hochzuladen – sonst müsste man schlimmstenfalls auch noch zahlen für den Upload.
In Zukunft soll es auch möglich sein, die eigenen Routen später anzusehen. Derzeit geht das nicht, und rein lokale Speicherung scheint nicht vorgesehen (wer seine Daten nicht hergeben will, darf auch nichts anschauen, ätsch …).

Insgesamt also ein gemischtes Bild. Als Versuch ganz interessant, und als zusätzliche Information sicher oft nützlich. Alleine darauf verlassen würde ich mich nicht, und bei der Berechnung und der Nutzerfreundlichkeit gibt es noch großes Potential für Verbesserungen.

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