Nur noch bis zum 19. Dezember läuft die Petition für ein Landschaftsschutzgebiet auf der Tschengla in Bürserberg, die von einigen engagierten Bürgern gestartet wurde. Aus unserer Sicht ist diese Initiative höchst unterstützenswert – wer es noch nicht gemacht, sollte rasch unterschreiben. Das kann man online machen, oder sich eine Unterschriftenliste zum Ausdrucken herunterladen.
Auch wenn in den letzten Jahren schon zu viele Eingriffe passiert sind, ist die Tschengla immer noch ein sehr wertvolles Gebiet, attraktiv und artenreich. Im Biotopinventar ist das so beschrieben: „Bei der Tschengla handelt es sich um eine äußerst reizvolle, kleinteilige Kulturlandschaft, die als reich differenzierter Biotopkomplex eine besonders reichhaltige Flora und Fauna beherbergt. Als Fundort seltener Biotoptypen, einer Vielzahl an gefährdeten und geschützter Arten und aus landschaftspflegerischer Sicht ist das Gebiet von hoher Schutzwürdigkeit“
Wie sich die Landschaft entwickelt hat, kann man sehr gut im digitalen Vorarlberg-Atlas nachvollziehen. Man kann verschiedene Kartenebenen mit Informationen auswählen, im Bereich „Luftbilder“ gibt es mittlerweile genaue Bilder aus vielen Jahren, wo die großen Baumaßnahmen deutlich zu sehen sind. Hier ein paar Beispiele:
Damit sind die Begehrlichkeiten aber noch nicht am Ende, es gibt bereits weitere Pläne: In der Nähe vom „Schwabenhaus“ sollen zwei Anlagen mit Ferienwohnungen errichtet werden – in einem Bereich, der schon 2011 umgewidmet wurde (oben im Luftbild von 2012 sind die Planierungen gerade im Gange – ca. Mitte-rechts gut zu sehen). Diese Umwidmungen sind Teil eines größeren Planungsprozesses, bei dem Bauerwartungsland im Bereich „Nagelier“ rückgewidmet wurde. Im Gegenzug wurden dafür etliche Bauplätze neu gewidmet und einige naturnahe Flächen eingeebnet, um „bessere“ Landwirtschaftsflächen und Bauflächen zu gewinnen. Der Vorarlberg-Atlas ist auch hier übrigens ein guter Tipp für Neugierige: Im Karten-Center“ den Bereich „Planung und Kataster“ auswählen, und unter „Widmungsflächen“ den Punkt „Umwidmungen“ Dort lassen sich etliche politische Entscheidungen anschaulich nachvollziehen …
Auch dieser vielfältige und schön strukturierte Bereich beim „Doppelhaus“ ist diesen Tauschhändeln zum Opfer gefallen (im Luftbild von 2012 sind die Grabarbeiten am oberen Bildrand erkennbar).
Wir haben diese Zugeständnisse schon damals kritisiert. Dass die „Altlasten“ von Widmungen im wertvollen Biotopbereich bereinigt werden sollen, ist zwar sehr positiv zu werten. Wenn aber die Fehler der Vergangenheit wieder mit neuen Widmungen auf Kosten der Natur saniert werden, ist unter dem Strich nicht viel gewonnen.