Biosphärenpark Großes Walsertal: ManagerIn gesucht

walsertal-logoDer Biosphärenpark Großes Walsertal sucht eine Person, die ab 1. Oktober 2014 das Management des Gebiets übernimmt.

Sicher eine spannende Aufgabe – Biosphärenparks bzw. Biosphärenreservate sind keine reinen Naturschutzgebiete, sondern eine Art Modellregion für nachhaltiges Leben und Wirtschaften. Das Prädikat wird von der UNESCO nach einheitlichen Kriterien vergeben. Ziele sind unter anderem die Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Kuturlandschaft, die Einbeziehung der Bevölkerung und die Förderung der nachhaltigen Wirtschaft.
Seit der Ausweisung im Jahr 2000 sind hier schon viele interessante Initiativen entstanden.

Stellenausschreibung zum Download (pdf, 497 kB )

Bewerbungen bis Donnerstag, 14. August 2014 an:
Biosphärenpark Management Großes Walsertal,
Jagdbergstraße 272, 6721 Thüringerberg, info@grosseswalsertal.at.
Für Rückfragen: DIin Ruth Moser, T 05550 20360, M 0650 9909000, moser@grosseswalsertal.at

Neue Pläne am Rohrspitz

Bild

Rohrspitz neu - (c) Ansicht: Planungsbüro Hagspiel

Rohrspitz neu – (c) Ansicht: Planungsbüro Hagspiel

Wieder einmal stehen am Rohrspitz in Fußach neue Pläne zur Bewilligung an. Die konkrete Beurteilung wird folgen, derzeit fehlen noch einige Gutachten und neue Pläne.

Um ein konkretes Bild von den Auswirkungen zu bekommen, habe ich aber schon einmal die gezeichnete Ansicht in ein Foto eingesetzt. Das ist natürlich keine perfekte Montage – die Größenverhältnisse müssen aber stimmen, nachdem ich die linke obere Ecke genau an der Auspflockung in der Natur ausgerichtet habe (man sieht sie auf dem oberen Bild noch ganz schwach). Die Bäume müssten übrigens entfernt werden, weil auch eine Tiefgarage geplant ist, die deutlich größer als das oberirdische Gebäude wäre.

Schon so ist offensichtlich, dass das neue Gebäude wesentlich größer als der bestehende „Kiosk“ wäre. Und man muss wissen, dass diese Anlage mitten im wertvollsten Naturschutzgebiet steht und im ganzen Rheindelta das einzige Gebäude direkt am See ist – hier strengere Maßstäbe anzulegen als woanders, ist keine Schikane, sondern ergibt sich eben aus dieser einzigartigen Situation.

Natura 2000: Mäßiges Zeugnis

Erhaltungszustand der Ökosysteme in der alpinen Region

Erhaltungszustand der Ökosysteme in der alpinen Region – Quelle: Umweltbundesamt

Eine sehr durchwachsene Bilanz zeigt der Bericht über den Zustand der geschützten Arten und Lebensräume nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie).

Zeugnisse sollten ja den Ist-Stand klar und vergleichbar dokumentieren, und nach Möglichkeit nicht zu sehr demotivieren. Das einzig Positive, was man hier noch sagen kann, ist aber, dass es seit dem letzten Bericht keine gravierenden Verschlechterungen gegeben hat. Schon ein kurzer Blick auf die Grafiken zeigt aber, dass die Rot- und Gelbtöne weit überwiegen. Es ist offensichtlich, dass es hier noch viel zu tun gibt. Weiterlesen

Fahrrad-Routenplaner für Vorarlberg

kapfDas Land Vorarlberg  bzw. seine Initiative Fahrrad freundlich haben die Entwicklung eines Routenplaners für Radfahrer unterstützt. Das Ergebnis ist jetzt als online-Routenplaner für den Computer verfügbar, und es gibt eine kostenlose App für Smartphones (für iOS und Android, Links auf dieser Seite), die offenbar genau dasselbe macht. Weiterlesen

Höchstgericht: UVP für Shredder nötig

Kurzmitteilung

Loacker - Luftbild (c) VOGISFür die Shredderanlage der Firma Loacker in Götzis ist nun endültig geklärt, dass eine Umweltverträglichkeittsprüfung (UVP) notwendig ist.

Nach unserer Berufung hatte der Umweltsenat ja unserer Ansicht recht gegeben, dass die Zerkleinerung in einem Shredder nicht unter den Begriff „mechanische Sortierung“ fällt, und das Vorhaben daher nicht von der UVP ausgenommen ist.Gegen diese Entscheidung hatte die Firma Beschwerde beim Verwaltungsgericht erhoben. Dieser hat nunmehr den Bescheid des Umeltsenats bestätigt und die Beschwerde abgewiesen.

Die Dokumente im Original: Bescheid des Landes (pdf, 63 kb) – Berufung der Naturschutzanwaltschaft (pdf, 168 kb) – Bescheid des Umweltsenats (pdf, 170 kB) – Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofs  (pdf, 5.34 mb)

Sture Neinsager und Verhinderer?

road-closedErwartungsgemäß sind nach nach unserer gestrigen Beschwerde im UVP-Verfahren zum Hochwasserschutz Ill Stimmen laut geworden, die das nicht gut finden. Wider Erwarten waren das aber ganz wenige, konkret habe ich von zweien gehört.

Eine große Mehrheit hat offenbar verstanden, worum es uns geht, auch die Idee, dass Retention und Renaturierung der beste Hochwasserschutz sind, hat sich schon weit herumgesprochen. Und – ehrlich – ich wüsste nicht, wie ich unsere Position noch verständlicher formulieren sollte. Wenn man/frau etwa meinen letzten Beitrag ganz langsam liest, ist es wirklich schwer, da „Verhindern um jeden Preis“ und „ständiges Neinsagen“ herauszulesen.

Dieter Egger von der FPÖ hat sich dazu mit einer Presseaussendung gemeldet und unsere „Blockadepolitik“ kritisiert. Nun steht es natürlich jedem zu, eine Meinung zu unserer Arbeit zu äußern, auch wenn er nicht so genau weiß, was läuft. Ich habe auch nicht vor, mich über jede einzelne Meldung dieser Art aufzuregen.
Eines ist aber interessant: Weiterlesen

Ja zum Hochwasserschutz Ill – aber nur mit UVP

Wir wollen nichts verhindern, aber korrekte Verfahren – und haben deshalb Beschwerde gegen den UVP-Feststellungsbescheid des Landes eingelegt

BA03_uebersicht_2014

Übersichtsplan 2014

Planungen für einen verbesserten Hochwasserschutz an der Ill laufen seit vielen Jahren, die ersten zwei Abschnitte sind bereits gebaut. Für den dritten Abschnitt hat das Land im April festgestellt, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig sei.
Dagegen haben wir Beschwerde eingelegt. Rechtlich ist aus unserer Sicht ganz klar, dass eine solche Prüfung wegen der Größe der Rodungsflächen und der Kumulierung mit den früheren Abschnitten notwendig ist. Weiterlesen

Bikepark Brandnertal

Wir lehnen den Bikepark Brandnertal auf der Tschengla ab. Für den Bikepark sollen insgesamt 8,5 km Strecken im Bereich der Einhornbahn II, des Schesabruchkessels und des Mühletobels errichtet werden. Es sollen drei Strecken mit verschiedenem Schwierigkeitsgrad blau, rot und schwarz errichtet werden.

Streckenabschnitt der Downhillstrecke Oberlech-Lech mit parallel geführtem Holzelement

Streckenabschnitt der Downhillstrecke Oberlech-Lech mit parallel geführtem Holzelement

Unser Hauptkritikpunkt ist vor allem der oberste Streckenabschnitt unterhalb der Bergstation der Einhornbahn II, der über die Magerwiesenflächen des Biotops „Untere Burtschamähder“ (Details dazu siehe im Biotopinventar) führt an der Kante vom Schesamurbruch entlang, dann in Abschnitten Feuchtbereiche und Standorte mit Vorkommen der nach FFH-Richtlinie geschützten Art Alpenmannstreu tangiert. Hierzu wurde auch vom Amtssachverständigen für Naturschutz von der BH Bludenz ein negatives Gutachten erstattet. Weiterlesen

Deutsche mögen Wildnis

Deutschland braucht mehr Wildnis und „mehr Natur“ ist die beste Lösung für den Hochwasserschutz. Das sind nur zwei von vielen interessanten Ergebnissen einer neuen Studie die das deutsche Bundesamt für Naturschutz kürzlich präsentiert hat.
Die ganze Studie kann hier heruntergeladen werden (pdf, 9,1 MB)

Einstellungen zum Hochwasserschutz

Auch wenn Theorie und Praxis nicht dasselbe sind: Offenbar ist das Naturverständnis der Menschen viel größer, als die Politik ihnen das zutraut. Beim Hochwasserschutz etwa finden 93 % es „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“, Flüsse und Bäche naturnah zu gestalten, für 90 % mehr Überschwemmungsflächen und Auen zu schaffen. „Höhere Deiche“ ist die am wenigsten populäre Maßnahme, auch der stimmen aber noch über 80 % zu.

Einstellung zu Wildnis Interessant ist auch, dass die Aussagen nicht nur nach Alter und Geschlecht zugeordnet wurden, sondern auch nach den Sinus-Milieus – hier zeigen sich deutliche Unterschiede, etwa in der Einstellung zur Wildnis.

Noch ein paar willkürliche Details:

  • 86 % sehen Naturschutz als wichtige gesellschaftliche Aufgabe, aber nur 40 % meinen, dass in Deutschland genug dafür getan wird.
  • Bei den „neuen“ Wildtieren hat der Biber die meisten Sympathien: Auf die Frage „Wie finden Sie es, wenn sich die folgenden Tiere in Deutschland verbreiten?“ antworten beim Biber 67 % mit „Finde ich gut“. Beim Wolf tun sich die Menschen am schwersten, aber 44 % stimmen immer noch zu.
  • Auch erfreulich für Naturschützer. 92 % der Befragten sind „sehr bereit“ oder „eher bereit“ … „sich beim Aufenthalt in der Natur von ausgewiesenen geschützten Bereichen freizuhalten“