Neue Publikationen: Siedlungsbäume, Heimische Gehölze, natur.oase.friedhof

Wir möchten euch auf die sehr informative und ganz neu erschienene Publikation „Siedlungsbäume – Empfehlungen für Gemeinden, Baumartenlisten“ aufmerksam machen. Wir finden, dass die Lektüre nicht nur für Gemeinden lohnend ist. Hier gehts zum Download:

Siedlungsbäume 2022

Außerdem wurden zwei bewährte Publikationen aktualisiert und ergänzt. Auch diese empfehlen wir und bieten sie hier zum Download an:

 Heimische Bäume und Sträucher – Artenreichtum im eigenen Garten erleben 2022

 natur.oase.friedhof 2022

 

Vogelanprall vermeiden

Durchsichtige Flächen führen häufig zu Kollisionen mit Vögeln und in weiterer Folge zu deren Tod. Dies lässt sich jedoch ganz leicht verhindern. Zu diesem Thema wurden kürzlich zwei bewährte Publikationen neu überarbeitet und veröffentlicht. Wir möchten euch diese empfehlen und bieten sie hier zum Download an:

Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht 2022

Vogelanprall an Glasflächen – Geprüfte Muster 2022

Wenn man trotzdem lacht

Die Naturschutzanwaltschaft hat nicht viel zu lachen,
zu ihr gelangen gar widerliche Sachen.

Von Stauraumspülungen, Deponien, Kunstprojekten,
Uferschutzverfahren mit ihren zwischenmenschlichen Aspekten,
Außerdem Radwegbeleuchtung, Skilifte, Modellflugplätze,
bis zur schlechten Wahl von „neun Plätze/neun Schätze“.

Aus diesem Grund versüßen uns umso mehr,
lustige Verschreiber die Arbeit sehr.
So gehen einige Niederschriften und Anträge
unabsichtlich auf orthographische Abwege.

Wir wünschen euch viel Freude damit,
wir hoffen es ist auch bei euch ein Hit.

Mahnwache Mobilitätswende

Grafik Treibhausgas-Emissionen Vorarlberg 2020

Anteil der Sektoren an den THG-Emissionen 2020

Auch heuer findet österreichweit wieder die „Aktion Autofasten“ statt
Aus diesem Anlass organisiert ein Bündnis von Initiativen und Organisationen eine Kundgebung, um daran zu erinnern, dass der Autoverkehr immer noch der Sektor mit dem höchsten Anteil an den Treibhausgasemissionen ist.
Und dass es allerhöchste Zeit für wirksame Maßnahmen ist.

Freitag 24. Februar, 18.00 Uhr
Feldkirch, Schulbrüderstraße (Infopoint Stadtunnel) – Karte 
Haltestelle: Tisis Proßwaldenweg (Linien 401, 402, 407, 409, 445, 530, 535 )
Flugblatt

Veranstalter: NETZWERK AUFHÖREN

in Kooperation mit
# Petition – Wende in der Verkehrspolitik  # Naturschutzbund Vorarlberg
# Fridays For Future Vorarlberg  # Transform
# Bürgerinitiative stattTunnel  # Extinction Rebellion
# Prof. Heinz Allgäuer-Hackl (FH Vorarlberg)  # Konsumentensolidarität-Jetzt – CONSOLNOW
# Radlobby Vorarlberg  # Katholische Jugend und Jungschar Vorarlberg
# Naturschutzanwältin Katharina Lins  # Alpenschutzverein

Stellvertretende Naturschutzanwältinnen wiedergewählt

Johanna Kronberger und Anna Waibel in ihrem Büro in der Inatura

Im November wurden die zwei stellvertretenden Naturschutzanwältinnen für Vorarlberg, Johanna Kronberger und Anna Waibel, von den Naturschutzorganisationen einstimmig wiedergewählt. Für die Dauer von vier Jahren werden sie sich, wiederum zu je 50%, für die Rechte der Vorarlberger Natur einsetzen.

Anna ist im August aus der Babykarenz zurückgekommen und freut sich, wieder im beruflichen Einsatz zu sein. Das ganze Team der Naturschutzanwaltschaft bedankt sich an dieser Stelle noch ganz herzlich bei den Karenzvertretungen Anna Tschegg und Patrick Buhmann für ihren Einsatz!

Neue E-Books: GNL und Naturschutzverordnung

Im Naturschutz-Alltag ist es praktisch, die wichtigsten Gesetzestexte immer zur Hand zu haben. Als E-Book auf dem Smartphone sind sie am besten lesbar, und mit Inhaltsverzeichnis und Suchfunktion schön übersichtlich.

Nachdem unsere handgemachten Taschenversionen schon etwas älter sind, und es in den letzten Jahren doch wichtige Änderungen gab, habe ich die Zeit im letzten Hausarrest genutzt um neue mobile Versionen zu erstellen.
Die sind im meistverbreiteten Format (epub) hier  zum Download verfügbar:

Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung – letzte Änderung 18. 1. 2022
Naturschutzverordnung – letzte Änderung 19. 5. 2022

Diese Dateien stellen wir als Service gerne zur Verfügung, natürlich ohne Gewähr. Wer ganz sicher sein möchte, die aktuellsten und rechtlich verbindlichen Versionen zu haben, kann hier im Rechtsinformationssystem nachsehen: Abfrage Landesrecht Vorarlberg 

Falls jemand E-Books übersichtlich verwalten oder konvertieren möchte, sei immer noch calibre empfohlen, ein freies Programm, mit dem sich das  alles ausgezeichnet organisieren lässt.

Umweltanwaltschaften für Tempolimits

Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Einfache und schnell umsetzbare Lösungen müssen dabei Vorrang haben.
Alle österreichischen Umweltanwaltschaften fordern daher ein Tempolimit von 80/100 auf Landstraßen bzw. Autobahnen und schließen sich einer Aussendung der Kärntner Umweltanwaltschaft an.

Grafik: Einsparungen durch Tempolimit. 100 statt 130 bringt 23% Ersparnis. Quelle VCÖ Tempo 100 statt 130 zu fahren senkt bei einem durchschnittlichen PKW den Treibstoffverbrauch und damit die Emissionen um 23 %, und das ohne Kosten und bei einer nur geringfügigen Erhöhung der Reisezeit. Nach einer Berechnung des VCÖ steigt die Leistungsfähigkeit einer Straße zudem bei geringeren Geschwindigkeiten, so dass die tatsächlichen Zeitverluste in der Praxis noch kleiner ausfallen werden.

Außerdem sinkt bei einer niedrigeren Geschwindigkeit auch die Lärmbelastung und steigt die Verkehrssicherheit. Mehr Zahlen und Fakten dazu gibt es auch auf der Website des Umweltbundesamts.

In Zeiten von Erderhitzung und Energieknappheit reden alle von der Energiewende … wer aber die einfachsten und effizientesten Maßnahmen nicht in Angriff nehmen will, kann es nicht wirklich ernst meinen.

 

Heliskiing? Nein danke

Alle paar Jahre wieder … eine Hubschrauberfirma stellt einen Antrag auf Genehmigung von „Außenlandungen für touristische Zwecke“. Der Naturschutz lehnt solche Flüge strikt ab, das Land genehmigt – wie auch 2016, 2011 und in den Jahren davor.

Österreichweit werden solche Flüge außer in Lech nirgends genehmigt, auch in Deutschland und Südtirol sind sie nicht erlaubt, und das mit gutem Grund: Ungestörte Ruhezonen sind in einem kleinen Land wie Vorarlberg ohnehin schon sehr selten und werden immer kleiner. Und gerade im Winter wirken sich Störungen fatal auf Wildtiere aus, weil jede Flucht sie viel Energie kostet, und im Winter die Reserven sehr knapp sind.

Brief der UmweltorganisationenNeun Vorarlberger Naturschutzorganisationen und die Naturschutzanwaltschaft haben in einem offenen Brief an die Landesregierung wieder auf diese Probleme hingewiesen.

Auch darauf, dass seit den letzten Bewilligungen das Bewusssein für den Klimaschutz auch im Land sehr zugenommen hat. So hat der Landtag den Klimanotstand ausgerufen und die Landesregierung in ihrem Arbeitsprogramm den Klimaschutz als eines der wichtigsten Themen aufgenommen.  Laut diesem Programm will Vorarlberg gar „Vorbild für andere Regionen sein und eine Spitzenposition in Österreich und Europa einnehmen“. Da passt es wohl nicht ganz dazu, dass ausgerechnet hier die klimaschädlichste Fortbewegung für einige wenige bewilligt wird.

EU-Agrarpolitik und Umwelt: Da geht noch mehr

Die Landwirtschaft hat große Auswirkungen auf Umwelt und Natur – positive und negative. Daher hat die Agrarpolitik der EU eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung der Biodiversität und der Begrenzung der Klimakrise. Um dies zu erreichen, sind zielgerichtete Förderungen von größter Bedeutung.

Die österreichischen Umweltanwaltschaften haben daher in einer gemeinsamen Stellungnahme konkrete Verbesserungen im neuen EU-Förderprogramm gefordert.

Dazu weisen wir ausdrücklich auf die umfassende Arbeit von 18 Naturschutzfachleuten zu den Herausforderungen bei ÖPUL-Naturschutzmaßnahmen und naturschutzfachlichen Empfehlungen für künftige Fördermaßnahmen hin (Eichberger et al. 2019), die hier unbedingt zu berücksichtigen sind. Denn sie umfassen bereits ganz konkrete Maßnahmen und begründete Verbesserungsvorschläge zur Zielerreichung. Die Umsetzung dieser Forderungen sind unbedingt notwendig, um die Biodiversität und den Naturhaushalt samt seiner Ökosystemleistungen zu schützen und den European Green Deal erfüllen zu können.

Neben Hecken, Feldgehölzen und Obstbaumbeständen wichtig sind auch attraktive Prämien für Flächen, die später als üblich gemäht werden, als auch Förderungen für einmähdige Magerstandorte mit geringem Heuertrag sowie die Anwendung einer naturkonformen, tierschonenden Mähtechnik, Brache- und Wiesenrandstreifen, auch entlang von Waldrändern und Gewässern. Dies ist insb. auch für den Insektenschutz (Heuschrecken, Schmetterlinge und Libellen) wichtig.

Gezielt gefördert werden müssen auch für Amphibien und Reptilien wichtige Strukturen wie Steinmauern, Lesestein- und Totholzhaufen, feuchte und staunasse Mulden, sowie Vogelansitzwarten (z.B. für Braunkehlchen, Neuntöter und Greifvögel) auf Schlägen.
Auf Weideflächen sind attraktive Prämien zur Auszäunung von ökologisch bedeutenden Lebensräumen wie Mooren und Feuchtflächen notwendig, als auch eine Beschränkung der Tierzahl und Förderung spezieller Haustierrassen für den Erhalt von Mager- und Hutweiden, standortangepasste Almbewirtschaftung und Tierwohl, Festmistsysteme und Kompostierung.

Für Äcker ist nicht nur der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel sowie Erosionsschutz wichtig, sondern auch die Förderung des Humusaufbaus, stickstoffbindender Pflanzen und Zwischenfruchtanbau, Humuserhalt und Bodenschutz sowie Schutz von Lerche und Kiebitz durch sog. „Kiebitz-Äcker“ und „Lerchenfenster“.

Mehr Information:

GAP: nationaler Strategieplan für Österreich (incl. Möglichkeiten zur Stellungnahme)

Studie: Maßnahmen und Herausforderungen, Eichberger et. al., 2019

Stellungnahme der österreichischen Umweltanwält*innen