Natura2000-Preise vergeben

n2000awardIn diesem Jahr hat die EU-Kommission erstmals Preise für die Umsetzung für Natura2000 vergeben, um die besten Beispiele in verschiedenen Bereichen hervorzuheben: Conservation (also Naturschutz im engeren Sinn), Kommunikation, Sozio-Ökonomischer Nutzen, Interessensausgleich und Vernetzung.

Polarfuchs (C) quartl @wikimediaSchon die Liste der unter „Conservation“ eingereichten Projekte gibt einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt der Natur in Europa und der Schutzprojekte – von den Polarfüchsen in Schweden bis zu den Rötelfalken in einer spanischen Kirche.
Sieger in dieser Sparte wurde ein bulgarisches Projekt zum Schutz der Kaiseradler. Zuvor waren in dem Gebiet über zwei Drittel der Jungvögel durch Stromschlag umgekommen. Nachdem (übrigens in Zusammenarbeit mit der EVN Bulgaria)  595 Strommasten isoliert wurden, kam es zu keinen Todesfällen mehr, und der Bestand der Brutpaare hat um über 25% zugenommen.

Saschiz, Siebenbürgen - (c) CristianChirita

Saschiz, Siebenbürgen – (c) CristianChirita

Unter den Einreichungen im Bereich „Sozio-Ökonomischer Nutzen“ sind einige Ökotourismusprojekte – hier könnten Naturfreunde noch gute Ideen für den nächsten Urlaub finden.
Die Bilderbuchlandschaft Siebenbürgens, wo das Siegerprojekt herkommt, wäre auf jeden Fall eine Reise wert. Dort arbeitet eine Stiftung daran, zusammen mit der Bevölkerung, vor allem mit den Bauern, die extrem artenreiche traditionelle Kulturlandschaft zu erhalten und zugleich durch die Förderung von lokalen Produkten, Handwerk und Tourismus die Wertschöpfung zu verbessern.

Yeti-Haare unter der Lupe

Bugerbear (c) CryptoTom @WikimediaZiemlich sicher ohne Bezug zu Vorarlberg, aber eine nette Geschichte:
Bryan Sykes, Genetiker von der Universität Oxford, hat sich gegen Ende seiner Karriere die Freiheit genommen, die angeblichen Yeti- und Bigfoot-Vorkommen näher zu untersuchen. Dazu analysierte er die DNA von 57 Haaren, die aus Sammlungen in der ganzen Welt beigesteuert wurden.

Die Ergebnisse waren bemerkenswert vielfältig: Außer drei Proben, die sich als Glasfaser, Pflanzenmaterial und menschliches Haar entpuppten, fanden sich Haare von Amerikanischen Schwarzbären (6 Proben), Hundeartigen (4), Kühen (4), Pferden (4), Braunbären (2) …. Sogar DNA von einem nordamerikanischen Stachelschwein, einem malayischen Tapir und zwei Waschbären wurden identifiziert – von letzteren stammte interessanterweise eine Probe aus Russland, wo es weit und breit keine natürlichen Vorkommen gibt.
Der interessanteste Fund dürften aber zwei Haare aus dem Himalaya sein, deren DNA-Sequenz zu 100 Prozent mit der einer ausgestorbenen Eisbärenart übereinstimmt – ein Haar stammt aber von einem Tier, das vor ca. 40 Jahren in Ladakh geschossen wurde, das andere wurde in einem Bambuswald in Bhutan gefunden.

Diese Studie ist die erste zu dem Thema, die in einem angesehenen wissenschaftlichen Journal veröffentlicht wurde (Proceedings of the Royal Society), der ganze Artikel ist kostenlos zugänglich (pdf, 425 kB). Die Autoren sagen, dass sie zwar die Existenz eines solchen Fabelwesens nicht beweisen konnten – das sei aber auch kein Beweis für das Gegenteil. „The absence of evidence is no evidence of the absence.“

Bio ist doch gesünder …

Ernte (c) K Lins… das sagt eine neue Studie (pdf, 492 kB) , die kürzlich von der Universität Newcastle veröffentlicht wurde.  Ein internationales Team hat 343 Studien ausgewertet, die die Inhaltsstoffe von biologisch und konventionell  angebautem Obst, Gemüse und Getreide untersuchten.

Diese Metastudie ist die größte, die bisher durchgeführt wurde, und im Gegensatz zu einer ähnlichen, 2009 in England durchgeführten Studie (die sich allerdings nur auf 46 Untersuchungen stützte), fand sie einige signifikante Unterschiede: So sind die Gehalte an Antioxidantien in biologischen Lebensmitteln wesentlich höher, die an Nitrat , anderen Stickstoffverbindungen und Cadmium dafür deutlich geringer. Rückstände von Pestiziden sind viel seltener zu finden.
Weil die Forscher großen Wert auf Transparenz legen, sind auch alle verwendeten Daten im Internet zugänglich und können analysiert und überprüft werden.

Außerdem ist der gesundheitliche Wert der Lebensmittel für den Menschen noch nicht alles: Die Bio-Produktion ist auch besser für Pflanzen und Tiere, Boden, Wasser und Luft, und schont das Klima.
Das sollte eigentlich reichen, oder?

Biosphärenpark Großes Walsertal: ManagerIn gesucht

walsertal-logoDer Biosphärenpark Großes Walsertal sucht eine Person, die ab 1. Oktober 2014 das Management des Gebiets übernimmt.

Sicher eine spannende Aufgabe – Biosphärenparks bzw. Biosphärenreservate sind keine reinen Naturschutzgebiete, sondern eine Art Modellregion für nachhaltiges Leben und Wirtschaften. Das Prädikat wird von der UNESCO nach einheitlichen Kriterien vergeben. Ziele sind unter anderem die Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Kuturlandschaft, die Einbeziehung der Bevölkerung und die Förderung der nachhaltigen Wirtschaft.
Seit der Ausweisung im Jahr 2000 sind hier schon viele interessante Initiativen entstanden.

Stellenausschreibung zum Download (pdf, 497 kB )

Bewerbungen bis Donnerstag, 14. August 2014 an:
Biosphärenpark Management Großes Walsertal,
Jagdbergstraße 272, 6721 Thüringerberg, info@grosseswalsertal.at.
Für Rückfragen: DIin Ruth Moser, T 05550 20360, M 0650 9909000, moser@grosseswalsertal.at

Mit dem Fahrradnavi von Götzis nach Dornbirn

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„Schnell“ – 55 min

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„Gemütlich“ – 53 min

Nachdem im vollgestopften Zug heute kein Platz für mich und mein Fahrrad war, habe ich beschlossen, gleich mit dem Rad nach Dornbirn zu fahren, und dabei  die neue App zur Fahrrad-Navigation zu testen (über die ich schon einmal kurz berichtet habe).

Für die Routenauswahl kann man verschiedene Optionen einstellen: Gewünschte Fahrbahnoberfläche und Geschwindigkeit.
Dabei ändert sich irgendwas, aber die App rechnet mehr Zeit für die Option „schnell“ als für „gemütlich“, wobei 55 Minuten für 11,5 km auch nicht besonders sportlich sind …

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Interessanterweise rechnet der Routenplaner auf der Website anders, obwohl ich dachte, dass beide die gleichen Daten verwenden – der nimmt flottere 35 Minuten an. Weiterlesen

Neue Pläne am Rohrspitz

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Rohrspitz neu - (c) Ansicht: Planungsbüro Hagspiel

Rohrspitz neu – (c) Ansicht: Planungsbüro Hagspiel

Wieder einmal stehen am Rohrspitz in Fußach neue Pläne zur Bewilligung an. Die konkrete Beurteilung wird folgen, derzeit fehlen noch einige Gutachten und neue Pläne.

Um ein konkretes Bild von den Auswirkungen zu bekommen, habe ich aber schon einmal die gezeichnete Ansicht in ein Foto eingesetzt. Das ist natürlich keine perfekte Montage – die Größenverhältnisse müssen aber stimmen, nachdem ich die linke obere Ecke genau an der Auspflockung in der Natur ausgerichtet habe (man sieht sie auf dem oberen Bild noch ganz schwach). Die Bäume müssten übrigens entfernt werden, weil auch eine Tiefgarage geplant ist, die deutlich größer als das oberirdische Gebäude wäre.

Schon so ist offensichtlich, dass das neue Gebäude wesentlich größer als der bestehende „Kiosk“ wäre. Und man muss wissen, dass diese Anlage mitten im wertvollsten Naturschutzgebiet steht und im ganzen Rheindelta das einzige Gebäude direkt am See ist – hier strengere Maßstäbe anzulegen als woanders, ist keine Schikane, sondern ergibt sich eben aus dieser einzigartigen Situation.

Natura 2000: Mäßiges Zeugnis

Erhaltungszustand der Ökosysteme in der alpinen Region

Erhaltungszustand der Ökosysteme in der alpinen Region – Quelle: Umweltbundesamt

Eine sehr durchwachsene Bilanz zeigt der Bericht über den Zustand der geschützten Arten und Lebensräume nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie).

Zeugnisse sollten ja den Ist-Stand klar und vergleichbar dokumentieren, und nach Möglichkeit nicht zu sehr demotivieren. Das einzig Positive, was man hier noch sagen kann, ist aber, dass es seit dem letzten Bericht keine gravierenden Verschlechterungen gegeben hat. Schon ein kurzer Blick auf die Grafiken zeigt aber, dass die Rot- und Gelbtöne weit überwiegen. Es ist offensichtlich, dass es hier noch viel zu tun gibt. Weiterlesen

Landesgesetze als E-Books

Nach dem Vorarlberger Naturschutzgesetz können wir nun auch die allgemeine Naturschutzverordnung (die nähere Regelungen zum Gesetz trifft) und das Vorarlberger  Raumplanungsgesetz kostenlos als selbstproduzierte E-Books fürs Smartphone oder Tablet anbieten, und zwar im weitest verbreiteten epub- Format.

Die Links (auch bei den Titelbildern) führen zur Downloadseite, eine genauere Anleitung, wie das Ganze aufs Handy kommt, steht in meinem ersten Beitrag dazu.

Naturschutzgesetz epub    –   Naturschutzverordnung epub    –    Raumplanungsgesetz epub