Verbindung Zürs-Rauz genehmigt

Übersichtsplan Verbindung Zürs-RauzDas touristische Industriegebiet im Lande soll wieder um ein Stück vergrößert werden: Am Freitag hat die BH Bludenz eine Schigebietsverbindung bewilligt, die mit vier Seilbahnen von Zürs zum Trittkopf, über den bisher unerschlossenen Ochsenboden nach Rauz und von dort auf der anderen Talseite auf die Albona führen soll.

Gleichzeitig wurde auf Tiroler Seite die Verbindung von St. Anton nach Kappl verhandelt, die ebenfalls ein schwerwiegender Landschaftseingriff wäre.

Karte Schröcken bis Kappl

Auch Google Maps sieht das Netz schon ziemlich dicht

Gute Nachrichten für alle, die sich schon lange wünschen, mit Schiern von Schröcken bis Kappl zu fahren. Weniger gute für Leute, denen die Erhaltung unserer Natur und Landschaft am Herzen liegt.

Besonders schmerzhaft sind dabei die geplanten Eingriffe in bisher völlig unverbauten Bereichen: Auf einem kleinen Felskopf auf dem Ochsenboden soll eine riesige Y-förmige Mittelstation gebaut werden, von dort soll eine Bahntrasse hinunter nach Zürs gehen, eine hinauf zum Trittkopf, und eine über den steilen Bergrücken beim Ochsenbodenkopf und von dort hinunter nach Rauz. Weiterlesen

Grazie, Anna!

Anna Pichler ist seit Anfang Juni wieder im heimatlichen Südtirol und wird sich dort im Alpenverein für die Natur und Umwelt einsetzen.

nsaIn den fast vier Jahren in der Naturschutzanwaltschaft hat sie hier vieles eingebracht: Wissen, Fleiß und Engagement, jugendlichen Schwung und Begeisterungsfähigkeit (erkennbar zum Beispiel an vielen Rufezeichen im Text!!), Südtiroler Redeweisen, Schüttelbrot und andere Spezialitäten, viele neue Ideen und viel Spaß. Weiterlesen

Neue NSA-Stellvertreterin: Anna Tschegg

AnnaTscheggAuf Anna folgt Anna: Anna Tschegg, 26-jährige Biologin aus Koblach ist die neue Naturschutzanwalt-Stellvertreterin. Sie hat in Innsbruck das Masterstudium „Ökologie und Biodiversität“ abgeschlossen, hat ein Verwaltungspraktikum in der Umweltabteilung des Landes absolviert und ist derzeit noch beim Gemeinde-Umweltverband beschäftigt. Am 1. Juli 2015 wird sie ihre Arbeit in der Naturschutzanwaltschaft beginnen.

Die Vorarlberger Naturschutzorganisationen haben in ihrer gestrigen Sitzung ihre neue Vertreterin begrüßt und gemeinsam die Dienstverträge unterzeichnet.

NGOs und NSA

Umweltorganisationen mit Naturschutzanwältinnen

 

Vogelanprall-Workshop

Am 22. April 2015 lud die Naturschutzanwaltschaft die Naturschutzbeauftragten der vier Bezirke, die Fachberater der inatura, die Tierrettung und das Ökologieinstitut zu einem Vogelanprall-Workshop zur Firma MGT Mayer Glastechnik ein.Glasscheiben Workshop bei MGT Mayer Glastechnik, FeldkirchWalter Mayer und Matthias Wiedemann zeigten uns verschiedene Glastypen (VSG, ESG, Sonnenschutzglas, Floatglas), welche im Freien aufgestellt wurden. Dadurch konnte das Reflexionsverhalten und die Transparenz der Scheiben gut beobachtet werden.

Verschiedene Außenreflexionsgrade

Verschiedene Außenreflexionsgrade

Matthias Wiedemann und Walter Mayer von MGT Mayer Glastechnik zeigten uns die verschiedenen Glasarten.

Matthias Wiedemann und Walter Mayer von MGT Mayer Glastechnik zeigten uns die verschiedenen Glasarten.

Transparenz und Spiegelung sind die Hauptursachen von Vogelanprall an Glasflächen.
Im Vorarlberger Naturschutz setzen wir uns dafür ein, dass bei Projekten, wo Vogelanschlag befürchtet wird (z.B. Neubauten, Wohnanlagen, Liftstationen), im Behördenverfahren entsprechende Schutzmaßnahmen vorgeschrieben werden. Diese können vom hoch wirksamen Vogelschutzglas, über alternative Baumaßnahmen z.B. bei Balkonbrüstungen bis zu einfachen Schutzmaßnahmen wie Beschattungselementen reichen.

Siebdruck

Siebdruck – man sieht, dass der „Durchblick“ durch die Punkte wenig beeinträchtigt wird.

Beim Workshop konnten wir die verschiedenen Glastypen gut vergleichen, die angegebenen Kennwerte wie z.B.Reflexionsgrad außen verstehen lernen und somit ein zusätzliches Wissen zum Werkstoff Glas erlernen. Dies ist für die tägliche Arbeit wichtig und v.a. im Umgang mit Antragstellern, Planern und der Behörde.

Zusätzliche Informationen zum Thema Vogelanprall findet ihr auf unserer Homepage unter der Rubrik „Dokumente“. Dort stellen wir eine Zusammenfassung zum Thema bereit sowie einige Positiv- und Negativbeispiele aus Vorarlberg.

Hochwasserschutz Ill – UVP notwendig

Nach ziemlich genau einem Jahr hat das Bundesverwaltungsgericht über unsere Beschwerde entschieden und hat uns in der Sache recht gegeben: Für den dritten Abschnitt des Hochwasserschutzprojektes ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig.

Weil die drei Abschnitte zusammen den Schwellenwert von 5 km für Wasserbauten überschreiten, muss laut dem Gericht geprüft werden, ob sie gemeinsam negative Auswirkungen auf die Umwelt haben können. Da zwei Gutachten (Naturschutz und Forst) das klar bestätigten, muss eine UVP im vereinfachten Verfahren durchgeführt werden.

Projekt Bauabschnitt 03 - Übersicht

Projekt Bauabschnitt 03 – Übersicht

Jetzt werden natürlich wieder Vorwürfe kommen, dass „der Naturschutz“ an den Verzögerungen schuld sei und eigene Interessen über die Sicherheit der Menschen stelle.
Dabei haben wir immer wieder darauf verwiesen, dass es uns keineswegs darum geht, den Hochwasserschutz zu verhindern, sondern dass die Gesetze eingehalten werden, und möglichst naturverträglich geplant wird.

Durch die vielen Umplanungen der letzten Jahre wurde viel Zeit verloren, aber das Projekt kein bisschen verbessert – dabei ging es immer nur darum, der UVP zu entgehen. Ein gut geplantes Projekt hätte aber in dieser Zeit längst genehmigt werden können.
Die UVP ist ja generell kein Verhinderungsinstrument, sondern soll sicherstellen, dass Umweltinteressen möglichst gut gewahrt werden. Wichtige öffentliche Interessen wie der Hochwasserschutz werden in der Entscheidung auf jeden Fall berücksichtigt.

Dokumente dazu:
Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts –  Beschwerde der NSA  –  Feststellungsbescheid des Landes

Rhesi: Zwei Drittel für naturnahen Hochwasserschutz

Die Plattform Lebendiger Alpenrhein hat eine Umfrage in Auftrag gegeben, bei der die Bevölkerung aller betroffenen Gemeinden nach ihrer Meinung zum Hochwasserprojekt „Rhesi“ befragt wurde.

Ausschnitt aus der Umfrage - mehr Ergebnisse

Ausschnitt aus der Umfrage – mehr Ergebnisse

Das Ergebnis: 68% sprechen sich für eine naturnahe Revitalisierung des Rheins aus, auch wenn die Konflikte beim Grundwasser und bei der Landwirtschaft durchaus bekannt sind. Die Zustimmung ist in allen politischen Lagern sehr hoch und unabhängig von der direkten Betroffenheit. Die Umsetzung der naturnahen Variante solle zudem rasch erfolgen.

Alle Presseunterlagen können hier heruntergeladen werden.

Alpenrhein - Aufweitung an Frutzmündunge

So könnte die naturnahe Aufweitung an der Frutzmündung aussehen (Fotomontage: Peter Rey, Hydra-Institute)

Wir finden das sehr erfreulich – auch aus unserer Sicht ist „Rhesi“ eine Jahrhundertchance, ein Großprojekt, bei dem die Interessen von Hochwasserschutz, Ökologie und Naherholung sehr gut unter einen Hut gebracht werden könnten. Und es zeigt sich, dass die Bevölkerung schon viel weiter ist, als die Politik ihr zutraut.