Pestizidtest: Bio vs. konventionell

Ernte (c) K LinsDie Umweltorganisation Global2000 hat kürzlich konventionelles und biologisch angebautes Obst und Gemüse auf Pestizidrückstände getestet. Das Ergebnis: In den 29 konventionellen Proben konnten Rückstände von 37 verschiedenen Wirkstoffen nachgewiesen werden. Bei den 25 Bio-Produkten dagegen waren 24 pestizidfrei, nur an einer falsch deklarierten Avocado aus Peru wurde ein Wirkstoff gefunden.

Auch wenn außer einem alle Werte unter den gesetzlichen Höchstwerten lagen, liest sich die Liste der Stoffe eindrucksvoll (zur ganzen Liste). An fast allen konventionellen Proben wurde mehr als ein Wirkstoff gefunden, an Äpfeln und Birnen gleich neun verschiedene.
Mengenmäßig wurden die meisten Rückstände an österreichischen  Johannisbeeren gefunden, gefolgt von importierten Orangen und Zitronen.
Mehr Information zur Untersuchung

 

Über 520.000 Stimmen für Natura 2000

BirkhahnWeit über eine halbe Million Menschen haben EU-weit für einen starken Naturschutz in Europa eingesetzt und sich an der Aktion NatureAlert beteiligt.
Dazu kommen natürlich noch Personen und Organisationen, die sich individuell an der Umfrage der EU teilgenommen haben.Mehr dazu zB beim WWF.

Nun wird es an der Kommission liegen, die richtigen Schlüsse aus den vielen Stellungnahmen zu ziehen. Zu verbessern gäbe es jedenfalls auch noch einiges, wie  etwa die Bestandsaufnahme aus dem Vorjahr zeigt.

Letzte Woche: EU-Befragung zu Natura 2000

natura2000Nur noch bis zum 24. Juli läuft die EU-weite öffentliche Umfrage zu Natura 2000 – wem die Natur ein Anliegen ist, und wer das bisher noch nicht gemacht hat, sollte sich rasch daran beteiligen!

Der Hintergrund: In der EU gibt es Bestrebungen, die Naturschutzrichtlinien „moderner“ und „unbürokratischer“ zu gestalten, deshalb werden sie derzeit einem „Fitness-Check“ unterzogen. Viele Naturschutzorganisationen befürchten, dass die Richtlinien aufgeweicht werden sollen und fordern ihre Mitglieder auf, sich in die Diskussion einzubringen. Mehr Information dazu zB hier (PK österreichischer Umweltorganisationen), beim WWF oder dem Umweltdachverband.
Dort sind jeweils auch Links zur Seite naturealert.eu, wo man mit einem Klick eine naturschutzfreundliche Antwort abschicken kann. Wer mehr Zeit und Wissen hat, kann die Fragen hier im Detail beantworten. Weiterlesen

Verbindung Zürs-Rauz genehmigt

Übersichtsplan Verbindung Zürs-RauzDas touristische Industriegebiet im Lande soll wieder um ein Stück vergrößert werden: Am Freitag hat die BH Bludenz eine Schigebietsverbindung bewilligt, die mit vier Seilbahnen von Zürs zum Trittkopf, über den bisher unerschlossenen Ochsenboden nach Rauz und von dort auf der anderen Talseite auf die Albona führen soll.

Gleichzeitig wurde auf Tiroler Seite die Verbindung von St. Anton nach Kappl verhandelt, die ebenfalls ein schwerwiegender Landschaftseingriff wäre.

Karte Schröcken bis Kappl

Auch Google Maps sieht das Netz schon ziemlich dicht

Gute Nachrichten für alle, die sich schon lange wünschen, mit Schiern von Schröcken bis Kappl zu fahren. Weniger gute für Leute, denen die Erhaltung unserer Natur und Landschaft am Herzen liegt.

Besonders schmerzhaft sind dabei die geplanten Eingriffe in bisher völlig unverbauten Bereichen: Auf einem kleinen Felskopf auf dem Ochsenboden soll eine riesige Y-förmige Mittelstation gebaut werden, von dort soll eine Bahntrasse hinunter nach Zürs gehen, eine hinauf zum Trittkopf, und eine über den steilen Bergrücken beim Ochsenbodenkopf und von dort hinunter nach Rauz. Weiterlesen

Grazie, Anna!

Anna Pichler ist seit Anfang Juni wieder im heimatlichen Südtirol und wird sich dort im Alpenverein für die Natur und Umwelt einsetzen.

nsaIn den fast vier Jahren in der Naturschutzanwaltschaft hat sie hier vieles eingebracht: Wissen, Fleiß und Engagement, jugendlichen Schwung und Begeisterungsfähigkeit (erkennbar zum Beispiel an vielen Rufezeichen im Text!!), Südtiroler Redeweisen, Schüttelbrot und andere Spezialitäten, viele neue Ideen und viel Spaß. Weiterlesen

Neue NSA-Stellvertreterin: Anna Tschegg

AnnaTscheggAuf Anna folgt Anna: Anna Tschegg, 26-jährige Biologin aus Koblach ist die neue Naturschutzanwalt-Stellvertreterin. Sie hat in Innsbruck das Masterstudium „Ökologie und Biodiversität“ abgeschlossen, hat ein Verwaltungspraktikum in der Umweltabteilung des Landes absolviert und ist derzeit noch beim Gemeinde-Umweltverband beschäftigt. Am 1. Juli 2015 wird sie ihre Arbeit in der Naturschutzanwaltschaft beginnen.

Die Vorarlberger Naturschutzorganisationen haben in ihrer gestrigen Sitzung ihre neue Vertreterin begrüßt und gemeinsam die Dienstverträge unterzeichnet.

NGOs und NSA

Umweltorganisationen mit Naturschutzanwältinnen

 

Hochwasserschutz Ill – UVP notwendig

Nach ziemlich genau einem Jahr hat das Bundesverwaltungsgericht über unsere Beschwerde entschieden und hat uns in der Sache recht gegeben: Für den dritten Abschnitt des Hochwasserschutzprojektes ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig.

Weil die drei Abschnitte zusammen den Schwellenwert von 5 km für Wasserbauten überschreiten, muss laut dem Gericht geprüft werden, ob sie gemeinsam negative Auswirkungen auf die Umwelt haben können. Da zwei Gutachten (Naturschutz und Forst) das klar bestätigten, muss eine UVP im vereinfachten Verfahren durchgeführt werden.

Projekt Bauabschnitt 03 - Übersicht

Projekt Bauabschnitt 03 – Übersicht

Jetzt werden natürlich wieder Vorwürfe kommen, dass „der Naturschutz“ an den Verzögerungen schuld sei und eigene Interessen über die Sicherheit der Menschen stelle.
Dabei haben wir immer wieder darauf verwiesen, dass es uns keineswegs darum geht, den Hochwasserschutz zu verhindern, sondern dass die Gesetze eingehalten werden, und möglichst naturverträglich geplant wird.

Durch die vielen Umplanungen der letzten Jahre wurde viel Zeit verloren, aber das Projekt kein bisschen verbessert – dabei ging es immer nur darum, der UVP zu entgehen. Ein gut geplantes Projekt hätte aber in dieser Zeit längst genehmigt werden können.
Die UVP ist ja generell kein Verhinderungsinstrument, sondern soll sicherstellen, dass Umweltinteressen möglichst gut gewahrt werden. Wichtige öffentliche Interessen wie der Hochwasserschutz werden in der Entscheidung auf jeden Fall berücksichtigt.

Dokumente dazu:
Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts –  Beschwerde der NSA  –  Feststellungsbescheid des Landes