Archiv des Autors: K Lins
Vogelschutz an Gebäuden
Noch immer sind viele Leute überrascht zu hören, dass Glasscheiben eine tödliche Falle für Vögel sind. Aber täglich sterben tausende Vögel nach Kollisionen an Glasflächen.
Kaum jemand möchte wirklich den Vögeln schaden, und doch werden viel zu selten die notwendigen Schutzmaßnahmen getroffen.
Eigentlich muss man gar nicht viel wissen: Scheiben mit Durchsicht sind gefährlich und Spiegelungen sind gefährlich, vor allem wenn auch noch Pflanzen in der Nähe der Scheiben wachsen.
Scheiben sollten flächendeckend markiert werden, freie Flächen sollten nicht größer als eine Handfläche sein, damit Vögel nicht versuchen, durch die „Lücken“ zu fliegen. Die aufgeklebten Vögel, die man immer noch oft sieht, nützen leider gar nichts – auf dem Bild sieht man eine deutliche Anprallspur direkt neben dem Aufkleber. Weiterlesen
Endspurt: Für ein Landschaftsschutzgebiet Tschengla
Nur noch bis zum 19. Dezember läuft die Petition für ein Landschaftsschutzgebiet auf der Tschengla in Bürserberg, die von einigen engagierten Bürgern gestartet wurde. Aus unserer Sicht ist diese Initiative höchst unterstützenswert – wer es noch nicht gemacht, sollte rasch unterschreiben. Das kann man online machen, oder sich eine Unterschriftenliste zum Ausdrucken herunterladen.
Auch wenn in den letzten Jahren schon zu viele Eingriffe passiert sind, ist die Tschengla immer noch ein sehr wertvolles Gebiet, attraktiv und artenreich. Im Biotopinventar ist das so beschrieben: „Bei der Tschengla handelt es sich um eine äußerst reizvolle, kleinteilige Kulturlandschaft, die als reich differenzierter Biotopkomplex eine besonders reichhaltige Flora und Fauna beherbergt. Als Fundort seltener Biotoptypen, einer Vielzahl an gefährdeten und geschützter Arten und aus landschaftspflegerischer Sicht ist das Gebiet von hoher Schutzwürdigkeit“ Weiterlesen
Historische Quellen zur Biodiversität
Eine Fundgrube für Wissbegierige: Die Biodiversity Heritage Library, ein Verbund von Bibliotheken in der ganzen Welt, hat hunderttausende Dokumente online zugänglich gemacht. Dazu wurden Millionen von Seiten gescannt, um das Wissen allen Menschen auch außerhalb von Bibliotheken zur Verfügung zu stellen.
Man kann die Sammlung nach verschiedenen Kriterien durchsuchen, oder einfach stöbern und sich vom Blog und ausgewählten Vorschlägen inspirieren lassen. Man kann die Werke in einem online-Reader lesen, und einzelne Seiten oder ganze Werke als PDFs herunterladen.
Alleine für die Illustrationen lohnen sich solche Streifzüge durch die Archive. Wenn die Bilder alleine genügen, kann man sich durch die wunderschöne und umfangreiche Bildersammlung auf Flickr klicken. Hier zum Beispiel einige Illustrationen aus der „Flore d’Amérique“ von Etienne Denisse:
(Entdeckt via Open Culture – ebenfalls eine riesige Fundgrube für Neugierige)
„Mission Statement“ der UmweltanwältInnen Österreichs
Die Konferenz der UmweltanwältInnen Österreichs hat in ihrer jüngsten Sitzung ein „Mission Statement“ verabschiedet, das die besondere Stellung der Umweltanwaltschaften – zwischen Politik und Verwaltung einerseits und NGO´s und Bevölkerung andererseits – in Erinnerung rufen soll.
Jede Umweltanwaltschaft ist anders – nachdem die Naturschutzgesetzgebung Sache der Länder ist, sind die Kompetenzen überall etwas anders geregelt. Alle Umweltanwaltschaften sind aberein Garant für Unabhängigkeit und Sachlichkeit, ein Impulsgeber und ein einschätzbarer Partner im Natur- und Umweltschutz:
► Die Umweltanwaltschaften Österreichs sind die einzigen Einrichtungen, die überparteilich und frei von Weisungen die Interessen von Natur und Umwelt vertreten. Sie sind in der Lage, themenübergreifend, interdisziplinär und unbürokratisch Angelegenheiten der Umwelt- und Lebensqualität zu bearbeiten und gewährleisten den derzeitigen Standard im Natur- und Umweltschutz.
► Aufgrund ihrer rechtlichen und strukturellen Verankerung vertreten sie die Interessen von Natur und Umwelt aus rein fachlich-sachlicher Perspektive.
► Auf Basis ihres gesetzlichen Auftrags nehmen sie ihre Aufgaben kompetent und objektiv wahr – ohne Rücksicht auf Mitgliederinteressen bzw. vordergründige Öffentlichkeitswirksamkeit.
► Die Umweltanwaltschaften Österreichs haben Parteistellung in vielen umweltrelevanten Verfahren, um Natur und Umwelt eine kraftvolle unverzichtbare Stimme zu geben.
► Sie helfen beim Verständnis von rechtlichen Rahmenbedingungen, geben Orientierung und leisten somit wertvolle „Übersetzungsarbeit“ für Gemeinden, BürgerInnen und unterschiedliche Interessensgruppen.
► Sie sind Anlaufstelle für Umwelt- und Naturinteressierte und gehen Beschwerden und Missständen konsequent nach.
► Die Umweltanwaltschaften Österreichs vermitteln in vielen Fällen zwischen unterschiedlichen Interessen in Bezug auf die Nutzung von Natur und Umwelt – in Einzelfällen auch mithilfe von Mediation. Hier tragen sie wesentlich zur Entlastung von Politik und Verwaltung in Konfliktsituationen bei.
► Sie setzen ihre umfassende Kompetenz bei der Erarbeitung von Rechtsnormen und fachlichen Programmen bzw. „Good practice-Projekten“ im Bereich des Umwelt-, Natur- und Gesundheitsschutzes ein.
► Sie sind Impulsgeber und Innovationsbringer zur Sicherung von Lebens- und Umweltqualität auch für nachfolgende Generationen. In diesem Zusammenhang setzen sie sich für eine Energie- und Verkehrswende ein, die Natur- und Umweltschutzinteressen als gleichwertig sieht.
► Die Umweltanwaltschaften Österreichs treten klar und engagiert gegen überschießende Begehrlichkeiten gegenüber Natur und Umwelt auf, wobei sie auch auf andere Interessen Rücksicht nehmen. Gegründet als erkannte Notwendigkeit infolge schwerwiegender Umweltkonflikte wie etwa „Zwentendorf“ oder „Hainburg“ stellen die Umweltanwaltschaften Österreichs sicher, dass Natur- und Umwelt eine starke Vertretung im rechtlichen Gefüge sowie im öffentlichen Diskurs haben.
v³ – eine wichtige Initiative zur Raumplanung
Vor kurzem hat eine Reihe von Vorarlberger Bürgermeister*innen und Planungsexpert*innen eine ganz wichtige „Initiative für gemeinwohlorientierte Raumentwicklung“ gestartet. Unter dem Titel „v³ – vau hoch drei“ werden Ziele für eine zukunftstaugliche Raumentwicklung formuliert und konkrete Maßnahmen für eine Mobilisierung von Baugrundstücken gefordert.
Hier kann man die Petition online unterstützen – gleich mitmachen!
Mir gefällt besonders der Fokus auf die „gemeinwohlorientierte Raumordnung“. Denn darum geht es ja im Kern bei der Raumplanung: Die Interessen Einzelner müssen untereinander abgewogen und die Interessen der Öffentlichkeit geschützt werden – denn die Erhaltung von Naturräumen und Freiflächen, aber auch die sinnvolle Ordnung von Nutzungen sind wichtig für alle, auch für zukünftige Generationen. Das muss im Zweifelsfall wichtiger sein als die Wünsche Einzelner.
In der Praxis wird aber immer wieder auf die verschiedensten Wünsche von einzelnen Firmen und Privatpersonen Rücksicht genommen, und so verschärft sich das Problem, dass um die knappen Flächen gekämpft wrd und die Preise steigen. Wenn die freien Flächen nicht verfügbar sind, steigt der Druck, weitere Flächen umzuwidmen, und die Konflikte verschärfen sich weiter.
Diese Diagnose ist nicht neu, sowenig wie die diskutierten Instrumente: Schon im letzten Jahrtausend habe ich eine Vorlesung der damals neuen Professorin Gerlind Weber gehört, die sich mit Bodenpolitik und Bodenschutz beschäftigte, und fand das unglaublich spannend.
Mehr als 20 Jahre später sind die Probleme noch dieselben. Man wüsste auch, was zu tun ist – es ist höchste Zeit, das endlich anzugehen.
Veranstaltung: Lebensgrundlage Boden
Zu Recht wird derzeit viel über Bodenschutz diskutiert. Dabei ist beides wichtig: Der Schutz der freien Flächen, also der Quantität, aber auch der Qualität der Böden.
Dazu ein interessanter Veranstaltungshinweis:
Do 20. April 2017, 19.00 Uhr, Dornbirn, Foyer Fachhochschule Vorarlberg, Hochschulstraße 1
Boden — Die Grundlage unseres Lebens
Empfang zum Internationalen Tag der Mutter Erde
Referent: Dr. Andreas Baumgarten, Leiter der Abteilung Bodengesundheit und Pflanzenernährung in der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. Weiterlesen
Raumplanung: Zukunft nicht verbauen
Konsequent sparsame Nutzung von Freiflächen ist die wichtigste Aufgabe der Raumplanung – hier muss die Notbremse gezogen werden.
Derzeit wird wieder intensiv über die Raumplanung diskutiert. Das zeigt schon, wie wichtig es ist, die vielen Nutzungsinteressen in unserem kleinen Land vernünftig zu ordnen. Denn die nutzbaren Flächen sind sehr begrenzt und nicht vermehrbar, die Interessen von Wirtschaft, Landwirtschaft, Naturschutz und Freizeitnutzung widersprechen sich oft – so steigt der Druck auf jeden Quadratmeter.
Viele fordern derzeit „Entwicklungsmöglichkeiten“ – vor allem wohl für die Wirtschaft und die Siedlungen. Diese Möglichkeiten gibt es aber nur, solange Flächen freigehalten werden. Wenn die Reserven einmal freigegeben werden, sind sie weg – damit hat man sich dann im wahren Sinn des Wortes die zukünftige Entwicklung verbaut.
Heute wird LR Rüdisser zitiert, es „sei nicht Aufgabe der Landesraumplanung, für einen Unternehmer eine Standortentscheidung zu treffen“. Das ist wohl richtig. Es ist aber eine wichtige Aufgabe des Landes, für alle Vorarlberger die Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen zu erhalten – und alle gleich zu behandeln.
Wenn nämlich für die Firma Ölz ein Stück Grünzone geopfert würde, wäre es sehr schwierig, dem nächsten Bewerber ein ähnliches Anliegen abzulehnen.
Daher muss zuerst einmal die weitere Verbauung von Freiflächen gestoppt werden. Dann ist es höchste Zeit, aktive Instrumente zur Baulandmobilisierung und Weiterentwicklung der bebauten Flächen einzusetzen.
Neue Bahnen: Kein Aprilscherz?
Nachdem nun schon einige Monate lang keine neuen Schigebietspläne diskutiert wurden, ist heute in der Zeitung etwas ganz Neues aufgetaucht: Eine Verbindung von Klosters nach Gargellen.
Wir schreiben heute den 6. April. Also dürfte es sich – im Gegensatz zur Zelfenbahn – hier nicht um einen Scherz handeln …
Für große Aufregung ist es aber noch zu früh. Dazu müssten zuerst einmal genaue Pläne und Untersuchungen auf den Tisch.
Aprilscherz Zelfenbahn
Kurzmitteilung
Wenigstens ab und zu gibt es in unserem Alltag auch etwas zu lachen. Wie hier, wo ein paar listige Montafoner mit Hilfe des ORf ihre Mitbürger in den April schickten: Bericht Zelfenbahn
So weit weg von der Realität sind solche Ideen gar nicht – kein Wunder, dass viele den Bericht geglaubt haben.