Violette Tomaten

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Ohne Gentechnik: Tomatenvielfalt von Irina Zacharias

Kürzlich in den Nachrichten: Englische Forscher haben gentechnisch eine violette Tomate entwickelt, die besonders gesund sein soll, und (wie Heidelbeeren) mehr Anthocyane enthalten soll. In Kanada wird die derzeit in großem Stil produziert, und der violette Tomatensaft soll demnächst in die Geschäfte kommen.

Und wir sollen glauben, dass sowas dringend notwendig sein soll. Warum kann man nicht einfach natürliche Früchte in verschiedenen Farben essen? Weiterlesen

See düngen?

Auf der Konferenz der Bodensee-Berufsfischer wurden kürzlich die sinkenden Fangerträge beklagt. Schuld daran sei vor allem der niedrige Nährstoffgehalt des Sees, und man müsse endlich wieder höhere Phosphatgehalte zulassen, wurde dort gefordert.

Die Diagnose ist sicher nicht falsch, aber man muss hier das größere Bild sehen:
Was als dramatischer Abwärtstrend wahrgenommen wird, ist nur ein Teil einer größeren Entwicklung: Schließlich ist der Nährstoffgehalt im See seit den 1950ern stark angestiegen, und damit auch der Fischertrag gewachsen. Nur mit großen Anstrengungen und hohen Investitionen gelang es, die Zuläufe sauber zu bekommen, und den Nährstoffgehalt wieder fast auf das natürliche Niveau zu senken. Weiterlesen

Golfplatz Lech: Wirtschaft wichtiger als Natur?

golfprojektGerade haben wir die Entscheidung des Umweltsenats bekommen: Unsere Berufung gegen den positiven UVP-Bescheid der Landesregierung über den Golfplatz Lech wurde abgewiesen – damit hat der Projektwerber in zweiter Instanz Recht bekommen und die Wirtschaft (wieder einmal…) gegen die Umwelt gewonnen. Nun könnten wir noch Beschwerde an das Höchstgericht erheben – das werden wir uns ernsthaft überlegen. Nach unserer Ansicht wurde zuwenig berücksichtigt, dass der Standort im Zugertal für einen Golfplatz nicht gut geeignet ist, und daher die wirtschaftlichen Vorteile relativ unsicher sind, und daher nicht ohne weiteres gegen die Eingriffe in die Natur aufgerechnet werden können (Stellungnahme).

Dabei war das unabhängige Gutachten des ÖIR, das vom Umweltsenat in Auftrag gegeben wurde, durchaus differenziert: Die Voraussetzungen für die Errichtung seien „verhältnismäßig günstig“, unter bestimmten Annahmen könnten durch den Golfplatz 3.500 bis 9.500 zusätzliche Nächtigungen zustande kommen, dadurch würde die Wertschöpfung steigen und würden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.

Es könnten also möglicherweise wirtschaftliche Vorteile entstehen, und das reicht als öffentliches Interesse, um eine Bewilligung zu rechtfertigen. Schade – die Nachteile für die Natur werden nämlich konkret sein, und auf jeden Fall eintreten.

Zugertal

Zugertal im Mai 2013 – der geplante Standort ist unterhalb der Straße und am Hang gegenüber

Natur pur? Nicht ganz …

Bregenzerachschlucht

An einigen Stellen und mit dem richtigen Blickwinkel kann man an der Bregenzerach noch den Eindruck unberührter Natur bekommen. Allerdings muss man die Perspektive sorgfältig wählen – schließlich waren wir nicht auf einem Naturtrip, sondern auf der Baustelle des Radweges durch die obere Bregenzerachschlucht.

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Götzis: Shredderanlage braucht UVP

loackerDer Umweltsenat hat entschieden, dass für die Shredder- und Sortieranlage der Firma Loacker in Götzis doch eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig sei, und hat damit unserer Berufung gegen den Bescheid der Landesregierung recht gegeben.

Im Wesentlichen ging es dabei um die Frage, ob die Anlage nur der „mechanischen Sortierung“  dient, dann wäre sie nämlich von der UVP-Bestimmung ausgenommen. Die Landesregierung hatte das bejaht, nach unserer Logik ist die Zerkleinerung aber ein anderer, eigener Schritt (die Anlage zerlegt ganze Autos in faustgroße Stücke, was doch über eine reine Sortierung ziemlich hinausgeht). Das hat nunmehr der Umweltsenat als zweite Instanz auch so gesehen.

„UVP-Pflicht“ bedeutet im Übrigen keineswegs, dass ein Projekt damit verhindert wird, eher im Gegenteil: Aus der Statistik des Umweltbundesamtes geht klar hervor, dass der allergrößte Teil der UVPs positiv endet (bisher wurden nur 10 von 249 abgeschlossenen Verfahren negativ entschieden, das sind etwa 4%).

Plakatfreier Wahlkampf? Super Idee!

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Wahlkampf Dornbirn 2013 – (C) Eva Häfele

Gerade in den Schlagzeilen:
„FPÖ fordert plakatfreien Wahlkampf“. Die Opposition würde dem zustimmen, die ÖVP sei allenfalls für einige Einschränkungen.

Parteipolitische Wertungen würden wir hier natürlich nie abgeben (und private Meinungen sind vorhanden, aber privat). Aber diese Idee verdient jedenfalls Unterstützung.
Wahlplakate sind ja wahrlich keine Verschönerung der Landschaft, und wir haben schon oft beklagt, dass sich die Parteien hier selber eine Ausnahme im Naturschutzgesetz genehmigt haben:

In § 33 Abs 4 steht nämlich:

„Keiner Bewilligung bedürfen weiters die Errichtung und Änderung von
a)  …
b) Anlagen für Plakate, die Wählergruppen anbringen, welche sich an der Wahlwerbung beteiligen (Parteien), innerhalb von sechs Wochen vor Wahlen zu den allgemeinen Vertretungskörpern und zu den satzungsgebenden Organen (Vertretungskörpern) der gesetzlichen beruflichen Vertretungen, vor der Wahl des Bundespräsidenten und vor Volksabstimmungen aufgrund landes- oder bundesrechtlicher Vorschriften. Solche Anlagen sind spätestens zwei Wochen nach der Wahl bzw. Volksabstimmung zu entfernen.“

So ein Gesetz könnte man jederzeit ändern, wenn der politische Wille da wäre, und freiwillig verzichten darf man sowieso, also steht dem Schutz der Landschaft theoretisch nichts mehr im Weg.
Und die zwei Wochen nach der Wahl sind übrigens auch bald um, nur falls noch nicht überall aufgeräumt sein sollte …

UVP Stadttunnel Feldkirch

IMG_3944Die Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung für den „Stadttunnel Feldkirch“ sind gestern abend bei uns eingetroffen – 31 Ordner, sauber verpackt in drei Kisten.
Jetzt fragt sich nur noch, wo wir die unterbringen. Und woher wir die Zeit nehmen, das alles gründlich zu studieren. Und ob die Kisten als Sitzgelegenheit stabil genug sind.

Im Ernst: Das scheint noch eine ungelöste Herausforderung, solche Verfahren ohne unnötigen Aufwand durchzuziehen, und doch alle berechtigten Anliegen dabei ausreichend zu berücksichtigen.

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Gute Broschüre über geschützte Vogelarten

Kurzmitteilung

VSL-Arten_coverKürzlich bei den Naturfreunden gefunden: Eine Broschüre über die geschützten Arten der Vogelschutzrichtlinie, veröffentlicht 2006 vom Umweltministerium von Baden-Württemberg. Auf 145 Seiten werden die Arten ausführlich vorgestellt, im Anhang befinden sich auch noch die rechtlichen Grundlagen. Sehr schön gemacht und informativ!

Die Broschüre (eigentlich schon eher ein E-Book) kann kostenlos  heruntergeladen werden:
Im Portrait – die Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie (pdf, 4,78 MB)