Rhesi: Zwei Drittel für naturnahen Hochwasserschutz

Die Plattform Lebendiger Alpenrhein hat eine Umfrage in Auftrag gegeben, bei der die Bevölkerung aller betroffenen Gemeinden nach ihrer Meinung zum Hochwasserprojekt „Rhesi“ befragt wurde.

Ausschnitt aus der Umfrage - mehr Ergebnisse

Ausschnitt aus der Umfrage – mehr Ergebnisse

Das Ergebnis: 68% sprechen sich für eine naturnahe Revitalisierung des Rheins aus, auch wenn die Konflikte beim Grundwasser und bei der Landwirtschaft durchaus bekannt sind. Die Zustimmung ist in allen politischen Lagern sehr hoch und unabhängig von der direkten Betroffenheit. Die Umsetzung der naturnahen Variante solle zudem rasch erfolgen.

Alle Presseunterlagen können hier heruntergeladen werden.

Alpenrhein - Aufweitung an Frutzmündunge

So könnte die naturnahe Aufweitung an der Frutzmündung aussehen (Fotomontage: Peter Rey, Hydra-Institute)

Wir finden das sehr erfreulich – auch aus unserer Sicht ist „Rhesi“ eine Jahrhundertchance, ein Großprojekt, bei dem die Interessen von Hochwasserschutz, Ökologie und Naherholung sehr gut unter einen Hut gebracht werden könnten. Und es zeigt sich, dass die Bevölkerung schon viel weiter ist, als die Politik ihr zutraut.

Naturschutzanwalt-StellvertreterIn gesucht

Verhandlung bei Regen

Abwechslung und frische Luft wird garantiert – schönes Wetter nicht

Nachdem es die stellvertrende Naturschutzanwältin wieder in den sonnigeren Süden zieht, muss hier die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger beginnen.

Nach Möglichkeit sollte die Stelle ab dem ersten Juni wieder besetzt sein. Es handelt sich dabei um eine Vollzeitstelle, eine Aufteilung auf zwei Teilzeitstellen wäre prinzipiell möglich.

Der oder die Neue sollte natürlich Interesse am Naturschutz haben, möglichst Fachwissen, Ortskenntnisse und Kenntnis des Verwaltungssystems mitbringen, sich gut ausdrücken können, gerne mit Leuten umgehen und die üblichen Office-Programme beherrschen. Erfahrung mit GIS wäre ebenfalls von Vorteil, außerdem natürlich Belastbarkeit, Flexibilität, Lernbereitschaft und Geländegängigkeit. Sehr hilfreich ist auch eine Portion Humor, da in so einem Job unvermeidlicherweise auch einmal Auseinandersetzungen und Rückschläge vorkommen.

Wer sich das alles zutraut, soll sich bitte bei der Naturschutzanwaltschaft bewerben! Näheres steht hier in der Stellenausschreibung (pdf, 153 kB).

Sonnenfinsternis: Der Beweis

Unbeeindruckt von den Ereignissen in der Naturschutzanwaltschaft ziehen die Gestirne ihre Bahnen … Wir haben uns natürlich trotzdem für die Sonnenfinsternis interessiert, und konnten mit einfachen Mitteln das Phänomen ohne Gefährdung der Augen beobachten: Das büroeigene Salatsieb stellte die Löcher zur Verfügung, die nach dem Prinzip der Lochkamera viele kleine Projektionen der Sonne erzeugten:

Projektion der Sonnenfinsternis mit Salatsieb

Mit dem richtigen Abstand funktionieren die Löcher als Lochblenden – die halbmondförmige Verdunkelung ist klar zu erkennen.

Projektion mit Salatsieb - keine Streuung

Kleinerer Abstand zur Projektionsebene: Die Löcher sind im Verhältnis zu groß. Keine Streuung – perfekt runde Löcher

Beide Bilder wurden um 10:43 aufgenommen, also kurz nach dem Höhepunkt der Verfinsterung. Das Licht kommt im Bild von rechts, die Projektion steht – wie immer – auf dem Kopf.

„Kleine“ Lösung – große Wirkung

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Mobil im Reintal – untersuchte Trassen

Um Verkehrslösungen im Rheintal wird ja seit vielen Jahren diskutiert, große Projekte stehen in Feldkirch und irgendwo im Unteren Rheintal an. Und derzeit sucht Diepolsdau kleinräumig nach Lösungen für seine Verkehrsbelastungen – dort würde sich nämlich auch nach dem Bau einer S18-/Z-/CP-Trasse keine Verbesserung ergeben. Dabei sind auch die Vorarlberger Nachbarn einbezogen. Dafür hat man aber verschiedene Verkehrsmodelle berechnet – je eines für das nördliche und südliche Rheintal und jetzt ein genaueres für „Rheintal Mitte“. Dabei liegt es doch auf der Hand, dass es notwendig ist, diese Planungen aufeinander abzustimmen.

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Variante „Pr“ – Übersicht

Im Planungsprozess „mobil im Rheintal“ haben die Umweltorganisationen schon vor Jahren eine „Variante Pr (wie pragmatisch)“ vorgeschlagen, die mit den möglichst geringen Eingriffen eine möglichst gute Entlastung bringen sollte. Die hätte eine Straßenverbindung im Raum Mäder und eine Querung beim Bruggerloch (die praktisch das westlichste Stück der Varianten  Z, CP, S18 wäre) enthalten. Diese Variante hat man damals als „nicht wirksam genug“ abgetan, und nicht weiter verfolgt. So schlecht war sie aber doch nicht, vor allem, wenn man das Verhältnis von Kosten und Nutzen vergleicht: Weiterlesen

Wildkatze im Paznauntal nachgewiesen

Wildkatze im Bayerischen Wald - cc by Aconcagua @ Wkimedia

Wildkatze im Bayerischen Wald – cc by Aconcagua @ Wkimedia

Das  österreichische „Forum Wildkatze“ hat heute gemeldet, dass ein Jäger im Paznauntal in einer Lebendfalle eine Katze entdeckt hat, die sehr nach Wildkatze aussah. Laut dem Bericht hat er sie freigelassen und einige Haare zur DNA-Bestimmung an den Alpenzoo Innsbruck geschickt, der bestätigte, dass es sich tatsächlich um eine Europäische Wildkatze handelt.

Bisher waren in Österreich ja nur Wildkatzen im Nationalpark Thayatal bekannt, aber die scheuen Katzen sind sehr schwer nachzuweisen und könnten durchaus an weitern Orten vorkommen.
Wäre doch spannend zu sehen, ob auch bei uns einmal ein Nachweis gelingt.  Es ist nicht auszuschließen, dass schon welche in Vorarlberg waren, und einfach nicht bemerkt wurden.

Klimawandel: Die Kosten des Nichtstuns

Während vereinzelte Hardliner noch bezweifeln, dass es so etwas wie Klimawandel überhaupt gibt, planen andere längst, wie man mit den Folgen umgehen soll.
Das österreichische Umweltministerium hat vor kurzem eine interdisziplinäre Studie präsentiert, die unter dem schönen Namen COIN = Costs of Inaction die möglichen Kosten einer Klimaerwärmung untersuchte.

Grafik-Schaeden-KlimawandelFür Österreich könnten die Kosten bis zu 8,8 Mrd. im Jahr 2050 betragen, lautet das Ergebnis. Betroffen wären etwa die Land- und Forstwirtschaft und der Tourismus, aber auch die Kosten für die Erhaltung der Infrastruktur oder der Gesundheitsversorgung könnten massiv ansteigen. (Kurzfassung, PDF, 8 Seiten,  4,5 MB)

 

Auf der COIN-Website ist auch eine allgemein verständliche Broschüre als Übersicht erhältlich (PDF, 54 Seiten, 1,8 MB) , außerdem Factsheets zu einzelnen Themen und viele weitere Informationen.

 

Auch kleine Haufen sind manchmal Mist …

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Altach – eine Woche nach Schneefall

Eigentlich ist Radfahren im Winter gar nicht so schwer – bei uns sind es ja meistens nur wenige Tage, wo es durch Schneefall, Eis und (fast noch schlimmer) Schnee-Salzmatsch auf den Straßen wirklich schlecht geht.
Was viel länger Probleme macht, sind die Schneeablagerungen auf den Radwegen und an den Straßenrändern.

 

Dabei habe ich durchaus Verständnis, dass bei starkem Schneefall nicht alles sofort geräumt werden kann. Wenn aber Wochen nach dem letzten Schneefall immer noch die Eis- und Schneehaufen herumliegen, wird es lästig.

Dornbirn - Bahnhofstrasse

Dornbirn heute morgen – über drei Wochen nach Schneefall

Dornbirn, Februar 2013

Dornbirn im Februar 2013

 

Besonders kritisch sind solche Haufen an Kreuzungen und in Kurven, und vor allem da, wo Radfahren gegen die Einbahn erlaubt ist. Radfahrer und Fußgänger werden dabei zum Ausweichen gezwungen, und kommen dabei zwangsläufig anderen Verkehrsteilnehmern in die Quere.

salaDabei können auch kleine Häuflein kritisch sein – gerade wenn Tauwetter und Frost abwechseln, entstehen daraus  immer wieder Eiszungen. Gerade wenn die Straßen sonst trocken sind, können diese eisigen Flecken tückische Fallen sein, ganz besonders für Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind.

Schneeräumung in Kopenhagen

Schneeräumung in Kopenhagen

In der Fahrradmusterstadt Kopenhagen werden die Radwege grundsätzlich vor den Fahrbahnen geräumt, und es kommt schon einmal vor, dass der Schnee vom Radweg auf die Parkstreifen geworfen wird (und nicht umgekehrt, wie hier …).
In Vorarlberg haben schon 2010 die Radfahrer in einer Umfrage zum Winterradfahren gesagt, dass die mangelhafte Schneeräumung eines der großen Hindernisse sei.

Trotzdem gibt es hier offensichtlich noch viel zu tun. Und ich meine, dass die vielen kleinen Verbesserungen, die das Radfahren in den Städten leichter machen, viel wichtiger wären als neue „Fahrradautobahnen“ durch die Natur.