Nach längerer Zeit in der Warteschleife wird nun wieder zum Thema Auwald Fahrt aufgenommen. Dies erfolgte im November 2020 durch ein weiteres Auendialogforum im Zuge der Auwaldstrategie Österreich 2020+ des Bundesministeriums, des Naturschutzbundes und der Convention of Wetlands.
Die Strategie zielt darauf ab Flussauen und Gewässernetze als natürliche Lebensadern der Landschaft zu erhalten und zu entwickeln. Der Naturraum Au wurde in Österreich viel verändert und ist in seiner Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt. Dazu wurde letztens 2011 eine Aktualisierung des Inventars gewässernahen Umlands durchgeführt und dabei einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation von über 850 Auen dargestellt. Eine weitere Aktualisierung nach 10 Jahren wäre von Vorteil, um die Verlustflächen von Auen bis 2020 sichtbar zu machen.
Der Lebensraum Au hat viele Potentiale, besonders für den Hochwasserschutz, für die Biodiversität und für die Erholung der Menschen. Durch immer stärker anthropogen genutzte Flächen in Auengebieten ist der Großteil der Flächen in den letzten 60 Jahren verschwunden. Rund ¾ unserer Auen in Österreich wurden daher ökologisch verändert und zerstört, viele verbliebenen Auenflächen sind hydrologisch verändert und daher nicht intakt. In Österreich wurden zahlreiche Renaturierungen durchgeführt, jedoch ist keine Trendänderung erkennbar, der Flächennutzungsdruck in Österreich ist sehr stark. Positiv ist die Zunahme von Renaturierungsprojekten zu vermerken, ebenso der Versuch verstärkt Berücksichtigung von Retentionsflächen und Auen im Rahmen von Gewässerentwicklungs- und Risikomanagementplänen im Zuge des GE-RM Planungsprozesses. Dies ist ein integratives Flussraummanagement, das verschiedene Fachdisziplinen in einem übergeordneten Planungsinstrument berücksichtigt.
Für das Jahr 2021 sind noch ein weiteres Auendialogforum vorgesehen, ebenso soll in jedem Bundesland ein Auenworkshop stattfinden. Geplant wäre im März 2022 die Präsentation der neuen Auenstrategie 2030+.