Die Mündung der Bregenzerach ist eine der wenigen naturnahen und dynamischen Flussmündungen in Mitteleuropa, sie hat sich zu einem international bedeutsamen Naturgebiet entwickelt.
Offene Kies- und Sandbänke sind Lebensraum für Pionierarten wie beispielsweise den Zwergrohrkolben. Diese in Vorarlberg vom Aussterben bedrohte Pflanze genießt nach der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie europaweiten Schutz. Auch für die Vogelwelt sind diese neuen Anlandungen von herausragendem Wert. Seltene Vogelarten, wie z.B. der in Vorarlberg vom Aussterben bedrohte Flussregenpfeifer brüten hier, durchziehende Vögel, vor allem Watvögel finden ein wertvolles Rast- und Nahrungsgebiet. Für den gefährdeten Großen Brachvogel sind die von Wasser umgebenen Sandbänke der geeignete Schlafplatz.
Seit der Ausweisung des Natura 2000-Gebietes im Jahr 2004 hat sich das Delta im Bodensee ökologisch weiterentwickelt, aber auch vergrößert, wie die Luftbilder zeigen.
Die neuen Auflandungen der Bregenzerache außerhalb der Schutzgebietsgrenzen genießen derzeit keinerlei Schutz. Für seltene Tier- und Pflanzenarten sind sie jedoch von essentieller Bedeutung. Wenn diese Flächen von den Vögeln auf Grund von Störungen durch Menschen nicht genutzt werden können, dann müssen sie auf schlechtere Flächen ausweichen oder ohne Nahrungsaufnahme weiterziehen.
Der Vorarlberger Naturschutzbund und BirdLife Vorarlberg fordern daher von der Landesregierung, dass im Zuge der laufenden, von der EU geforderten Nachnominierungen zum Natura 2000-Netzwerk auch dieses Schutzgebiet den Erfordernissen angepasst wird – eine Forderung die von der Naturschutzanwaltschaft und vielen anderen Naturschützern unterstützt wird. Dies nicht zu tun wäre eine versäumte Chance für diese einzigartige Auenlandschaft und die bedrohten Vögel.